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Nun ist er also doch noch in den Hafen der Ehe eingelaufen. Unser allerliebster Seemann Simon hievte sich und seine wunderschöne Freundin Yasmin Parvaneh heimlich, still und leise ins Trockendock. Anschließend begab sich das Brautpaar in die Schweiz, wo Le Bon und sein Ex-Calvin Klein-Model, das er auf den entzückenden Spitznamen „Pebbles“ taufte (remember Fred Feuerstein?), ein wenig rasten wollten. Simon, laut eigenen Angaben ein eher mäßiger Schifahrer, zieht’s aber schon bald nach Neuseeland, wo er Ende Januar seine „Drum“ besteigen wird und eine Kap Horn-Umsegelung in Angriff nehmen will. Pebbles darf zuhause bleiben.

Vielleicht sollten wir doch unser Auge mehr auf musikalische Dinge richten. So hört man, daß Chaka Khan die Herren Bowie und Phil Collins für ihr nächstes Album verpflichten konnte. Und daß der Großvater der elektrischen Sechs-Saiter, Herr Eric Clapton, auf mindestens einem Song der langersehnten Lionel Richie-LP zu hören sein wird. Überhaupt will Lionel rockiger werden. (Sagt er!)

Abteilung: „Unglaublich aber wahr!“ Die untalentierteste Band der westlichen Hemisphäre, The Sigue Sigue Sputnik, die einen Millionen-Deal mit der Londoner EMI fürs bloße Maulaufreißen an Land ziehen konnten, werden nun von keinem Geringeren als Giorgio Moroder produziert.

Ringo Starr akzeptierte gerade ein Angebot des New Yorker Verlagshauses Random House. Eine Autobiografie des Ex-Beatles war der Verlagsführung einen Scheck über 2,5 Millionen Dollar wert; das ist nur knapp weniger, als Bonzo Reagan für das gleiche Vorhaben einstreichen konnte.

Und wo wir schon mal bei diversen „Money For Nothing“-Transaktionen sind: Boy George kassiert 1,5 Millionen Dollar für eine Gin-Werbung im japanischen T.V. Tina Turner hatte kaum ein Angebot des US-Playboy für textilfreie Ablichtung abgelehnt (200 000 Dollar), als die Penthouse-Konkurrenz mit annähernd doppelt so hohem Betrag köderte. Tina bleibt trotzdem brav.

Und damit ist’s ganz leicht, auf die gnädige Frau Penn, Mädchenname Madonna Ciccone, umzuschwenken, die in Andy Warhols „Interview“-Magazin von Harry Dean Stanton („Paris, Texas“) über ihr ach so aufregendes Dasein befragt wurde. Immerhin gab Signora an, tierisch auf Rainer Maria Rilke abzufahren. Wem dies etwas suspekt erscheinen sollte, dem sei gesagt, daß sie schriftstellermäßig auch Charlie Bukowski oberaffentittengeil findet. Na also …

Mehrere deutsche Plattenläden weigerten sich, die neue LP der US-Punker

Dead Kennedys FRANKENCHRIST im Originalzustand in die Regale zu stellen. Legte die böse Kapelle doch tatsächlich dem Album ein Poster bei, das — vom Schweizer Schock-Spezialisten H.R. Giger gestaltet -— diverse innigst ineinander verschlungene Geschlechtsteile zeigt. Wer nun das Werk dermaßen amputiert erstanden hat, kann sich mit Freiumschlag und DM 2,— in Briefmarken an Wall City Records, c/o Schrödl, Postfach 610106, 1000 Berlin 61 wenden. Dort können auch die deutschen Übersetzungen der Dead Kennedys-Texte angefordert werden.

Neues von Alphaville, die nach selbstverordneter Popstar-Stress-Rekonvaleszenz nun wieder frischen Mutes ins Studio gehen. Zum Redaktionsschluß standen für die Anfang Mai zu erwartende LP drei Produzenten zur Auswahl: Steve Thompson (arbeitete für Madonna und Tina Turner), Peter Henderson (Supertramp) oder Pete Walsh (Simple Minds). Mittlerweile sind die Edelmetall-Grenzen für das erste Album in Kanada und Südafrika durchbrochen; die Gold-Auszeichnungen aus dem Lande der Apartheit wird die Band allerdings nicht annehmen.

Würde es im deutschen Schaugeschäft einen Preis für extremes Durchhaltevermögen geben, er müßte an die Herren Kleinkrieg, Hunter und Havaii gehen. Ja, hochverehrtes Publikum, Ihr Sehnerv ist völlig intakt, die Extrabreiten aus dem Westfälischen schicken sich an, mit neuen Kräften wieder in den Ring zu steigen. Warm up-Gigs (z. B. am 20. 2. im heimatlichen Hagen), neues Vinyl (im April) und eine Clubtour in den Sommermonaten stehen für die legendären Drei auf dem Programm. Übrigens ist der Posten eines Tastenspezialisten noch offen — Interessenten melden sich bei Kartell, 030/8 8231 98!

N O N A HENDRYX

Eine Absage, die schmerzt. Denn die für Februar geplante Tournee der explosiven New Yorkerin fiel buchstäblich in den großen Teich. „Solange die jüngste LP THE HEAT nicht chartet“, so ihre Plattenfirma lakonisch, „sind die immensen Reisekosten für die gesamte Gruppe einfach nicht vertretbar.“ So wird man sich also vorerst mit Video-Konserven zufrieden geben müssen -— es sei denn, Nona kommt solo. Wie etwa unlängst nach Italien, wo sie für eine weihnachtliche TV-Show gemeinsam mit James Brown „Jingle Beils“ intonierte.

ME/Sounds hat ein internationales Spionagenetz aufgebaut, das seinesgleichen sucht. Vor allem Haupt-Agent Toni konnte in letzter Zeit immer öfter seine penetranten Fähigkeiten unter Beweis stellen. So war er wieder einmal zugegen, als Ihre Majestät Diana Ross völlig incognito (denkste!) am Londoner Flughafen Heathrow durch die Paß-Kontrolle schleichte. Zusammen mit ihren beiden Töchtern war Frau Ross zwecks Shopping kurz einmal über den Teich concordet und wurde auch flugs entlarvt. Improvisierte Tarnungsversuche mit diversen Comics scheiterten an der Gerissenheit unseres V-Mannes.

Wir wenden uns nun einem Drama ganz anderer Art zu: Peter Rüchel und sein „Rockpalast“ geben auf! Immer niedrigere Einschaltquoten und ein verheerender Besucherschwund —- zur letzten „Rocknacht“ kamen in die Essener Grugahalle trotz 2000 verschenkter Karten gerade noch 600 Zuschauer -— dürften die Hauptgründe für dieses öffentlich-rechtliche Desaster sein. Und hätten die Moderatoren nicht sofort via TV die Kölner Publikumsmagneten BAP für die nächste „Rocknacht“ angekündigt, wer weiß, ob sie jemals über die Bühne gegangen wäre. So wurden innerhalb weniger Tage 4000 Karten verkauft und das dicke Ende noch hinausgezögert.

Die regionalen „Rockpaläste“ sind ohnehin schon eingestellt — und so werden anno ’86 nur noch am 15. März (BAP und Jackson Browne; ein dritter Act stand noch nicht fest) und am 2. 8. vom Nordkap (noch keine Besetzung) jene Worte erschallen, die einst Femseh-Geschichte schrieben: „Tschörman Telewischen braudli brisenz …“

Meister Rüchel soll bereits in der Planung für eine neue, wöchentliche Unterhaltungssendung stecken, die vom WDR produziert und nur dort auch ausgestrahlt werden soll. Glück auf!

Daß Herr Meier ein besonders ausgefuchster Zeitgenosse ist, bedarf keiner näheren Erläuterung mehr. Der smarte Attache der eidgenössischen Kulturinitiative Yello machte insidermäßig wieder verstärkt von sich reden, als er nun, mit weltweitem Polydor-Deal gesegnet, monetär einen derart guten Stand hat, daß sein lange annonciertes Film-Projekt endlich in Angriff genommen werden kann. Man spricht sogar schon vom übernächsten Projekt — einem Kriminal-Film, den Herr Meier in Kuba zu drehen gedenkt. Außerdem sichtete man Diplomaten-Dieter in London, wo er zwecks käuflichen Erwerbs einiger Schuhe weilte. Es sollen 200 Paar gewesen sein. Ein nettes Detail am Rande der letzten Sting-Tournee durch Deutschland möchten wir dem wissensdurstigen News-Publikum nicht vorenthalten. Beim ersten Konzert in Düsseldorf wunderte man sich, daß Stings neuer musikalischer Dauer-Beistand, der Sensations-Saxofonist Branford Marsalis, auf der Bühne fehlte. Doch der Grund für seine Abwesenheit war bald erklärt. Branfords Frau war mit den ersten Geburtswehen in eine New Yorker Klinik eingeliefert worden, was — beim ersten Nachwuchs überhaupt — auch dem Vater gewisse Vibrationen im zentralen Nervensystem verschafft.

Sting ließ sich nicht lumpen und schickte den Saxofonisten „dorthin, wo er jetzt wirklich gebraucht wird“. Marsalis flog nach London, von dort mit der Concorde nach New York und konnte so der Ankunft seines Sohnes beiwohnen. Auf dem selben Weg retour, stand Branford am nächsten Tag in Frankfurt wieder auf der Bühne. Die ganze Angelegenheit kostete ca. 15 000 DM und wurde von Stinq bezahlt. Ja, sowas gibt’s auch noch.

Zwei Städte, die Sting bei seiner Dezember-Reise nicht auf dem Programm hatte, werden nun nachgeholt: 18. 2. Köln und 19. 2. Berlin!

Worüber berühmte Rock Stars im Bett sprechen: Jim Kerrs gute Erfahrungen mit den Producern Jim lovine und Bob Clearmountain nahm Frau Kerr zum Anlaß, es dem Gatten gleich zu tun. Und so wird die ersehnte Pretenders-LP vom selben Team produziert.

Und falls es jemanden interessiert: Whitney Houston hat denselben Coiffeur wie Sade Adu!

Die wahre Sensation aber zum Schluß! Zwei ganze News-Seiten und nicht ein einziges Mal der Name Bruce Springsteen …