Neue Nacktheit: Pirelli stellt den Kalender für 2017 vor


Peter Lindbergh hat für den neuen Pirelli-Kalender Hollywood-Größen in Szene gesetzt. Für das Kalenderjahr 2017 verzichtet Pirelli auf Photoshop-Manipulationen und zeigt dennoch mehr von den abgebildeten Frauen als jede der bisherigen 43 Pirelli-Kalenderausgaben.

Peter Lindbergh (72) hat sich vorgenommen, mit seinen Fotos für den neuen Pirelli-Kalender ein Zeichen gegen den „Terror von Perfektion und Jugend“ zu setzen. Dafür hat er Hollywood-Größen wie Nicole Kidman, Penelope Cruz, Uma Thurman, Kate Winslet und Helen Mirren in nicht immer vorteilhaftes Licht gesetzt. Letztere war von Lindberghs Worten fast schockiert, als er vor der Foto-Session fragte: „Du weißt, dass du für dieses Shooting nackt sein musst, oder?“, nur um zu ergänzen, dass es ihm nicht um physische, sondern um emotionale Nacktheit ging. Er wollte die Gefühle und Erfahrungen der Künstlerinnen ohne Weichzeichner und sonstigen, maskierenden Filtern zeigen. So ist es nur logisch, dass Lindberghs Bilder die Schauspielerinnen zum Teil ohne dicke Schminke zeigen und auch nicht nachträglich mit Photoshop manipuliert wurden.

Julianne Moore im Pirelli-Kalender 2017.
Julianne Moore im Pirelli-Kalender 2017.
Nicole Kidman
Nicole Kidman
Uma Thurman
Uma Thurman
Making of Pirelli-Kalender 2017
Making of Pirelli-Kalender 2017

„Alles Unvollkommene ist verschwunden. Und das lässt nur leere Gesichter übrig“, sagte der Fotograf bei der Pressekonferenz von Pirelli. Seine Bilder für den 44. Pirelli-Kalender sollen im Gegensatz dazu die individuellen Feinheiten der Fotografierten abbilden: „In einer Zeit, in der die Frauen in den Medien und allgemein als Abbild von Perfektion und Schönheit gelten, war es für mich wichtig, daran zu erinnern, dass es noch eine andere, wirklichere und authentischere Art der Schönheit gibt, die nicht von der Werbung oder anderem manipuliert wird. Eine Schönheit, die Individualität und den Mut, man selbst zu sein sowie Empfindsamkeit zum Ausdruck bringt.“

Der Kalender enthält 40 Bilder von 14 Schauspielerinnen, die teils im Studio, teils auch unter freiem Himmel entstanden und durchweg in schwarz-weiß entwickelt wurden. Die Fotos des deutschen Fotografen Lindbergh entstanden im Sommer 2016 in Berlin, Los Angeles, New York, London und am Strand von Le Touquet in Frankreich. Auch unüblich Pirelli: Die Frauen sind häufig bekleidet. Lindbergh begründet diese Entscheidung mit den Worten: „Das ist eine andere Art der Nacktheit, die viel wichtiger ist als nackte Körperteile“, sagte der Fotograf. Die Fotoserie setzt damit den Ansatz des aktuellen Pirelli-Kalenders nicht nur fort, sie bildet eine Synthese des feministischen Ansatzes von 2016 und der plumpen Nacktheit aus den Kalendern in den Jahren davor.

Seht hier das Making-of-Video zum neuen Pirelli-Kalender

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