Neue Gesichter
„New Age erinnert mich immer an die ,Schöne Neue Welt‘ -— alles ist schrecklich friedlich. Damit will ich nichts zu tun haben.“
Auch der Ausnahme-Gitarrist Michael Hedges will sich nicht vor den Yuppie-Karren spannen lassen. Ausgestattet mit einem klassischen Kompositionsstudium und kindlichem Abenteuergeist spielte sich Hedges ganz nach oben in die Riege der neuen US-Akustik-Gitarristen. STRINGS OF STEEL, das aktuelle Album, ist ein neuer Höhepunkt seiner spektakulären Spiel-Technik: dreistimmige Klangkaskaden treffen auf meditative Oberton-Orgien.
Im gerade abgedrehten Video schwimmt sie im Pool mit einer Herde Delphinen. Auch sonst hofft Jane Wiedlin, daß mit ihrem neuen Album FÜR endlich der Fisch abgeht:
„Nach der letzten Platte bekam ich schlimme Kritiken wegen meiner Stimme; ich dachte schon daran, mit dem Singen ganz aufzuhören“. Doch der Erfolg von Belinda Carlisle, wie Jane ehemals bei der amerikanischen Mädchen-Gruppe Go Go’s, spornte sie an, es nach zwei Jahren Platten-Abstinenz nochmal zu versuchen. Das Produzentengespann Stephen Hague und Climie/Fischer schneiderte nach Maß: „Ich singe jetzt in tieferen Tonarten -— da klingt meine Stimme voller.“
Ihrer ersten Single legten die Berliner Post-Punk-Hippies Rubbermind Revenge noch ein paar Buntstifte bei —- das Cover als Malbogen. Inzwischen haben sie mit ihrem Acid-Sound den Rockpreis der Stadt Berlin eingeheimst. Blumig und naiv verspielt, inzwischen mit Sitar und Posaune verstärkt, touren die langhaarigen Sixties-Replikanten gerade mit Brokatjacken und Glockenhosen durch die Republik. Im Gepäck: HIPPIES ARE MORE FUN, ihr LP-Debüt (Vielklang/EfA). Der Band-Name ist auch ihre musikalische Weltanschauung: „Die Rettung nach 20 Jahren Gummi-Musik“.