Nebenjobs: Abseitiges aus der Weezer-Welt
Weezer sind nicht nur Weezer, sondern auch eine Gruppe von musikalischen Individualisten, die eine Reihe von Einzelaktivitäten entfalten. All diese Projekte verbindet im Gründe nur eines: der Spagat zwischen verschiedenen Stilen und Sparten. Das Ergebnis entspricht selten konventionellen Hörgewohnheiten und bewegt sich in seiner extremen Form an der Schwelle zur Avantgarde. Folgerichsind die solistischen Ergüsse der einzelnen Weezerlinge kaum über handelsübliche Kanäle zu beziehen. Am ehehesten noch erhält man die zum Teil limitierten Scheiben via Mail-Order oder über Links auf der offiziellen Weezer-Page.
MATT SHARP (Ex-Bassist) Jahrelang Rivers offizieller Pressesprecher. Stieg 1998 aus, um sich seiner Zweitband The Rentals zu widmen. Immerhin erschien deren ’95er-Debüt „Return Of The Rentals“ nicht nur bei Madonnas Maverick-Label, es erzielte auch ansprechende Verkäufe. Das ließ sich vom 2000er-Nachfolger allerdings nicht behaupten – der Grenzgang zwischen Post-Punk und Artrock verstaubte in den Regalen und ist in Deutschland nur als überteuerter Import erhältlich – oder für fünf Mark in gut sortierten Ramschkisten.
BRIAN BELL (Gitarre) Ungekrönter Sunnyboy der Band. Hat sich bereits frühzeitig ein zweites Standbein verschafft: Seit 1994 unterhält er die Formation Space Twins – zunächst als Duo mit Ex-Freundin Susan Fox, später mit seinen alten Highschool-Buddies Mike Elllot (drums), Glenn Maloof (Gitarre) und Tim Maloof (Bass). Und obwohl er die Band nach drei Singles auf dem eigenen Duck-Butter-Label sehr ernst nimmt – die Musik ist es definitiv nicht. Denn im Gegensatz zu Rivers schwelgt Brian in abgedrehtem Space-Rock mit wilden Fantasie-Texten aus der Manga-Welt.
RIVERS CUOMO (Gitarre/Gesang) Während seiner frustrierenden Harvard-Zeit ging Rivers zumindest zeitweilig kreativen Neigungen nach. So zum Beispiel mit der schnelllebigen Rivers Cuomo Band, die bei jedem Gig ein neues Line-up vorwies und zwischen Country, Folk und Rock pendelte. Aufnahmen aus dieser Zeit gibt es nur auf Bootlegs von bescheidener Qualität. Ganz anders das aus Rivers Feder stammende Stück „American Girls“, eine der besten Nummern, die Cuomo je geschrieben hat. Bei der Produktion ließ er sich von der Weezer-Crew sowie von Cake-, Soul Coughing- und Rentals-Mitgliedern begleiten. Nachzuhören auf dem ’99er-Disney-Soundtrack „Meet The Deedles“. PATRICK WILSON (Drums) Auch der Weezer-Schlagzeuger geht In seiner Freizeit gern und viel fremd. So singt und spielt er sämtliche Instrumente innerhalb seines kauzigen Ein-Mann-Unternehmens The Special Goodness. Immerhin hat Wilson es mit diesem Projekt bereits auf ein Album und diverse Singles gebracht (beim winzigen US-Indie „Vast Records“). Offizielle Homepage und sicherste Bezugsquelle für Goodness-Tonträger: www.thespecialgoodness.com
Weitere rare Weezer-Songs finden sich auf folgenden Platten: „Jamie“ („Geffen-Rarities Vol.1“, 1994), „You Gave Your Love To Me Softly“ („Angus“-Soundtrack, 1995), „Susanne“ („Mallrats“-Soundtrack, 1995) und „Velouria“ („Where Is My Mind?“- Tribute To The Pixies, 1999).