Nach Geständnis: Gil Ofarim hat seinen Instagram-Account gelöscht


Gil Ofarim nimmt sich nach seinem Geständnis offenbar eine Social-Media-Auszeit.

Gil Ofarim hat ein Geständnis abgelegt – und offenbar zieht sich der Musiker nun erst einmal aus der Öffentlichkeit zurück. Denn sein Instagram-Profil, dem zuletzt rund 166.000 Menschen folgten, ist nicht mehr erreichbar. Wer die Seite über Google sucht und sie über den Link aufrufen möchte, bekommt nun zu lesen: „Diese Seite ist leider nicht verfügbar. Entweder funktioniert der von dir angeklickte Link nicht oder die Seite wurde entfernt.“

Es liegt nahe, dass Ofarim sein Profil selbst deaktiviert hat. Unter seinem letzten Post, der bereits vor einigen Wochen veröffentlicht worden war, hatte es in den vergangenen Stunden seit dem Geständnis zahlreiche Anfeindungen und Häme gegeben. Unter anderem wurde der Musiker dort als Heuchler bezeichnet.

Der Zentralrat der Juden äußerte sich ebenfalls zu der Causa Ofarim. In einem Statement hieß es: „Zwei Jahre lang hat Gil Ofarim Mitarbeiter eines Leipziger Hotels des Antisemitismus beschuldigt. Nun hat er gestanden, dass er gelogen hat. Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt.“

Gil Ofarim: Unerwartetes Geständnis

Am Dienstagmittag hatte Gil Ofarim am Landgericht in Leipzig überraschend zugegeben, dass er in seinem im Oktober 2021 veröffentlichten Video gelogen hatte. Er hatte behauptet, dass die Mitarbeitenden eines Hotels in Leipzig ihn wegen seiner Davidstern-Kette nicht wie andere Gäste einchecken wollten. Da sich der Vorwurf nicht beweisen ließ, wurde Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung angeklagt. Und der Musiker räumte schließlich ein, dass die Vorwürfe gegen ihn zutreffen. „Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Es tut mir leid“, sagte Gil Ofarim zum Hotelmitarbeiter, der die Entschuldigung annahm.

Der 41-Jährige muss nun auch damit leben, dass ihm durch die Aktion wirtschaftlicher Schaden entstanden ist – durch ausbleibende Auftritte, aber auch durch die verhängte Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro. Diese soll an die Jüdische Gemeinde Leipzig sowie den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz gespendet werden. Auch der Nebenkläger wird Schadensersatz erhalten, über die Höhe der Zahlung ist aber derzeit nichts bekannt.