Nach einigen Komplikationen: Taste of Joy endlich auf Tournee


Auf den Geschmack der Freude mußten Michele Gould, Leadsängerin und Gitarristin von Taste Of Joy und ihre Partnerin, Bassistin Corinne Culbertson, erstmal verzichten: die Band hatte das Debüt-Album ‚Trigger Fables‘ gerade im Kasten und sich guter Dinge „on the road“ begeben. Die ersten Konzerte, darunter Auftritte im Vorprogramm von Juliana Hatfield und Marion, waren erfolgreich absolviert. Auf einmal stellten sich Probleme mit den Männern ein (what else is new?): Gitarrist Mark Findler endete nach einer Fahrstuhlfahrt mit einem komplizierten Armbruch. Wenig später mußte sich auch der bisherige Drummer aus privaten Gründen verabschieden. „Wenn es kommt“, zuckt Michele mit den Schultern, „dann kommt es dicke! Männer!“ Da standen sie also allein da, die beiden Damen aus dem kanadischen Vancouver – und machten aus der Not eine Tugend: zu zweit und nur mit stromlosen Gitarren bewaffnet, brachen sie zu einer kleinen Akustik-Tour auf. Sie konnten zwar nur eine kleine Zuschauerschar beglücken, die aber restlos. Im Hamburger City Rock Cafe, dem damaligen Deutschiand-Stop der Tour, bewiesen sie, daß man auch mit minimalem Equipment ein faszinierendes Konzert spielen kann. Michele hat ja schon einige musikalische Efahrung auf dem Buckel — in den Staaten wurde sie als eine Hälfte des Pop-Duos Lava Hay bekannt. Die Songs von Taste Of Joy führen durch Gefühlsbäder wie zum Beispiel ‚Over the Snow‘, der vom drohenden Ende des „Nordischen Lichts“ in Kanada handelt. Auf der ME/Sounds Newcomer Party präsentieren Michele und Corinne ihren Gitarrenpop zwischen Country, Pop und rotzigem Alternative-Rock mit der glockenhell-zarten Stimme und den gefühlvollen Texten von Michele Gould. Diesmal aber mit vollem Line-Up, das wieder zwei Männer beinhaltet (die beiden Damen glauben offensichtlich an die Quotenregelung): Gitarrist Tod Fancy und Ersatz-Drummer Sean Kilbride wurden in die Band geholt.