Musikexpress präsentiert: Franz Ferdinand
Sie waren eigentlich kaum weg, trotzdem wird ihre Rückkehr wie das Comeback des Jahres gefeiert werden: Franz Ferdinand haben eine neue Platte, sie hoben immer noch Lust, und das werden sie live unter Beweis stellen.
Man kann gar nicht so genau sagen, wann der ganze Trubel sich dann doch beruhigt hatte: Franz Ferdinand waren die Sensation des letzten Jahres, ihr Debütalbum verbreitete sich wie ein Virus, ohne Unterlaß wurden Singles aus der Platte rausgepult, nach „Darts Of Pleasure“ „Take Me Out“, dann „Matinee“, dann „Michael“ und schließlich auch noch „This fire“, mit extra Feuer-F, um zu betonen, wie heiß diese Jungs immer noch waren. In den Clubs gab es das ganze Jahr nichts Besseres zum Tanzen, auf den Konzertbühnen spielten sie alle anderen an die Wand, und die Coolsten waren sie sowieso längst. Irgendwann hieß es, die Tour sei zu Ende, es werde eine neue Platte gemacht – die Ruhe nach dem Sturm. Aber von Ruhe kann keine Rede sein – Franz Ferdinand sorgen für Aufmerksamkeit, und wenn sie eine Geldstrafe aufgebrummt kriegen, weil sie eine Orange über die neuseeländische Grenze schmuggeln. Es gab ständig etwas zu berichten: Franz Ferdinand kriegen den Mercury Music Prize. Franz Ferdinand spielen eine Samstagnachmittagsshow für Minderjährige. Franz Ferdinand machen Musik für den nächsten Harry Potter. Alex‘ alte Band The Karelia wird wiederentdeckt. Die britischen Grünen verwenden „This Fire“ für einen Wahlkampfspot. Nick heiratet. Die Fans fordern per Petition Alex’alte Frisur zurück. Und dann spielen Franz Ferdinand in Rußland, alle Welt redet von neuen Songs, Alex sagt, das neue Album sei „music for girls to cry to“, die Platte soll wieder nur franz Ferdinand heißen, und das Cover ist diesmal in schwarz, rot und grün gehalten – und hier sind wir: Die Tourdaten stehen fest, und zum Verschnaufen ist eigentlich keiner gekommen. Jetzt geht wieder alles von vorne los.