Monkey see, Monkey do


Nachahmung ist immer noch die effektivste Lernmethode: Für seine Artist Lessons bat Apple Leute wie Sting, Ben Folds, Norah Jones, Sarah McLachlan und Patrick Stump von Fall Out Boy, selbst herzuzeigen, wie man ihre Songs spielt.

Bei der Begrüßung wirkt Ben Folds noch etwas steif. „Hey, Pm Ben, ich werde euch jetzt zeigen, wie man meinen Song ,Brick‘ spielt“, sagt er und macht ein klassisches Fotogesicht. Sobald er sich aber seinem Flügel zuwendet, ist jegliches Unbehagen verflogen: Der Künstler ist in seinem Element – er spielt voller Hingabe den Song (von seinem Album WHATEVER AND EVER AMEN, 1997), erklärt geduldig die einzelnen Parts und zeigt die Fingersätze schwieriger Passagen in verlangsamtem Tempo. Da der Hintergrund – wie bisher bei allen Lessons – neutral gehalten und die Sache so spannend ist, dass man schnell alles um sich herum vergisst, spürt man auch als Betrachter bald keine Distanz mehr.

Lernen von den Profis

Die Artist Lessons sind für die 2009-Version des Programms GarageBand konzipiert und können über das Programm einzeln im Netz sowie in ausgewählten Läden gekauft werden. Das „Lehrpersonal“ wird ständig erweitert, ist aber bereits zum Start der Aktion breit aufgestellt: Von Mainstream-Popstars (Colbie Caillat und Sara Bareilles, Letztereübrigenseine geborene Pädagogin) über Singer/Songwriter (Norah Jones, Sarah McLachlan, Ben Folds) und Emopop-Helden (Patrick Stump, Fall Out Boy) bis hin zu Legenden (ein etwas übernächtigt wirkender Sting erklärt „Roxanne“, und Creedence Clearwater Revivals John Fogerty zeigt Gitarren-Anfängern eine leicht vereinfachte Version von „Proud Mary“) ist alles vertreten.

Jammen mit der Band

Die Lessons können in GarageBand auf verschiedene Weise genutzt werden: Man kann klassisch dem Lehrer nachspielen oder mit der Originalband zusammenspielen. Da das Programm erlaubt, einzelne Spuren anzuwählen, lässt sich zum Beispiel Stings Gitarre in „Roxanne“ vom Rest der Band trennen. So kann sie zum einen in aller Klarheit einzeln angehört werden, zum anderen aber auch durch das eigene Spiel ersetzt werden — und wann hat man als Schüler schon die Gelegenheit, von The Police begleitet zu werden?

Hinter fast jedem guten Song steckt eine gute Geschichte

Bei den Lessons erklären die Musiker nicht nur die Akkorde und Fingersätze eines Songs – die entsprechend markierten Tasten und Saiten können übrigens am unteren Bildrand ei ngeblendet werden —, sondern auch seine Geschichte: Was hat sie zu dem Titel inspiriert? Wovon handelt der Text? Eine spannendere Unterrichtsstunde ist schwer vorstellbar.

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