Mit The National, Massive Attack und dem großen Spotify-Report: Der neue Musikexpress – jetzt am Kiosk!
Der große Festivalkalender, 40 Alben, die es nicht bei Spotify gibt und die Frage: Rettet oder killt Streaming die Musik? – diese und weitere Themen im jetzt erschienenen Musikexpress 06/19.
Zum Einstieg wie immer unser „Making-Of“ aus dem hier beworbenen Printprodukt:
TOTER METAL WIRD EWIG LEBEN!
Wie in unserem (Themen-)Interview mit Holly Herndon zu erfahren ist, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis es Schallplatten mit neuem Material von Jimi oder Bob oder AC/DC in der Urbesetzung gibt. Weil die KI dann restlos durchschaut hat, wie das Hendrix immer gemacht hat mit dem Einswerden mit seiner Stratocaster und Marley mit dem Einswerden mit Jah und AC/DC ganz ohne Axl ’N Rose, und dann einfach imitiert. Und es wird sich schon genug Publikum finden für so was, was es zu kennen glaubt und deshalb: frisst. (Wer mag, kann sich beim „Relentless Doppelganger“-Stream von Dadabots auf YouTube schon mal vorgruseln, da generiert ein künstliches neuronales Netz live 24/7 end- und menschlosen Death Metal.) Aber wird man solche Musik tatsächlich noch auf Schallplatte kaufen? Also: auf echtem Vinyl? … Schauen Sie diesem Vergleich beim Hinken zu: Wäre das nicht so, als ob Tim Mälzer was Leckeres aus Astronautennahrung zaubern würde? … Nun ja, jedenfalls wären wir wohl mal wieder bei einem unserer Lieblingsthemen, wenn es in dieser Ausgabe darum geht, sich mit dem Streaming-Giganten Spotify und mit dem veränderten Musikkonsum allgemein auseinanderzusetzen: Sind Streamer kulturell rettungslos verarmte Menschen? Muss man nicht alle 20 Minuten wenden wollen, was man wahrhaftig liebt? Ein tiefer Riss geht hier auch durch diese Redaktion: Kollegen werden verdächtigt, den Record Store Day am Baggersee verlebt zu haben! Sie hängen gerade mal so’n bisschen an der Nadel, als wäre Vinyl eine Retropartydroge … und Auslaufrillenknistern nur ein weiteres zu langes Wort in deutscher Sprache!
Der Musikexpress 06/2019 – die Themen im Überblick:
The National – Director’s Cut
Was macht eine amerikanische Rockband, nachdem sie einen Grammy gewonnen hat? Versuchen, einen weiteren Grammy zu gewinnen? Also den U2-Weg einschlagen? The National wollen das nicht. Sie haben sich lieber von einem Regisseur auseinandernehmen und neu zusammenbauen lassen. Eine Begegnung in Paris.
Streaming-Special – Rettet Streaming die Musik?
Streaming gilt als das Zukunftsmodell der Musikindustrie. 40 Millionen Songs stehen etwa bei Spotify bereit – das sind doppelt so viele wie noch vor vier Jahren. Ein Abriss der Geschichte, ein Besuch im Hauptquartier des Marktführers und 40 gute Gründe, warum die Schallplatte ihre Relevanz behalten wird.
Jamila Woods – Betty, Miles und ich
Jamila Woods würde sich nicht als Aktivistin bezeichnen – obwohl sie in ihren poetischen R’n’B-Songs stets politische Haltung zeigt. Mit ihrem zweiten Album LEGACY! LEGACY! zollt sie ihren künstlerischen Vorbildern Tribut.
Sibylle Berg – Gib uns einen Lichtblick: Grime
Sibylle Bergs neuer Roman „GRM Brainfuck“ erzählt auf drastische, verstörende Weise vom Ende des freien Menschen. Gleichzeitig versucht er, ein rebellisches Rap-Subgenre als eine Art Trojanisches Pferd aus britischen Vorortstraßen in den Literaturbetrieb zu tragen. Wieso tut die Bestsellerautorin das – und: funktioniert es?
Aldous Harding – Von Fesseln & Freiheit
Eine neuseeländische Songwriterin führt die Folk-Gitarre ins Post-Authentische. Auch ihr neues, drittes Album ist ein offenes Interpretationsspiel. Wie sich Aldous Harding von sich selbst befreit hat.
Festivalsommer – Los, ab nach draußen mit Euch!
Vor 50 Jahren stieg das legendärste aller Open-Airs in Woodstock – drei Tage Love & Peace. Wie viel Spaß machen Festivals heute noch und was muss dringend besser werden?
Mac DeMarco – Rascheln & Knistern
Der Versuch eines Telefoninterviews mit Mac DeMarco, der drüben in Kalifornien in seinem Bett liegt und wirklich sehr oft behauptet, dass er keine Ahnung hat. Dabei stimmt das gar nicht. Über Sorglosigkeit, Massage-Gongs und App-Programmierungen weiß er zum Beispiel eine ganze Menge.
ME-Helden: Massive Attack – Welcome to the sorrowdome
Massive Attack entfachten eine Revolution im Pop, die zunächst gar nicht als solche wahrgenommen wurde. Doch ihre von Downbeats und Samples de nierten Aufnahmen haben eine unauslöschlich melancholische Spur in der DNA der Gegenwartsmusik hinterlassen – und waren immer auch ein Paradies für Gastvokalisten.
Außerdem im Heft:
- Selbstauslöser: Der Nino aus Wien
- Themeninterview: Holly Herndon über Künstliche Intelligenz
- Radar: Slowthai, Kelsey Lu, Amyl & The Sniffers, Rev Magnetic
- Gus Dapperton
- Filmsammlung: Sebastian Schipper
- CD-Beilage mit Jamila Woods, Cat Le Bon, Levin Goes Lightly, Von Spar, Bertrand Burgalat und Bernhard Eder
- u.v.m.
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