Mit Poprock und Psychedelik wollen Kula Shaker hoch hinaus


Flotte Sprüche gehen den coolen Kerlen von Kula Shaker locker von den Lippen. Die vier selbstbewußten Boys aus Großbritannien, die auf der Insel mit einer Mischung aus Sixtiestönen und Garagensound von sich reden machen, standen hierzulande erstmals als Vorband von loan Osbourne auf der Bühne. Grund genug für einen kleinen Scherz: „Ist Joan nicht die Schwester von Ozzy Osbourne — die, die ‚Paranoid‘ spielt?“ fragen die vier Londoner fröhlich frotzelnd. Überhaupt haben die Hitaspiranten aus der englischen Hauptstadt ein Herz für Humor. „Wir sind der Post-Britpop“, meint Sänger und Gitarrist Crispian Mills mit einem Augenzwinkern. „Wir sind das nächste große Ding, eine Band, die das Jahr 2000 vorwegnimmt.“ Ob man derlei Töne nun ernst nimmt oder nicht -— fest steht: ‚Hey Dude‘ aus dem Kula Shaker-Album ‚K‘ ist ein mörderischer Reißer, der ausklingt, als habe Mick Ronson selig das Fender-Brett gehalten. Wobei Überirdisches bei Kula Shaker ohnehin eine gewisse Rolle spielt. Seinen Bandnamen hat das Londoner Quartett von einem Zufallsbekannten, den sein indischer Guru kurzerhand in Kula Shaker umbenannt hatte. Ursprünglich soll der Name gar auf einen indischen Maharadscha aus dem 9. Jahrhundert zurückgehen. Aber auch dieser Hinweis dürfte angesichts der stets zu Spaßen aufgelegten Schäker eher mit Vorsicht zu genießen sein. Ebenso wie die Überlieferung der leicht spiritistischen Vertragsunterzeichnung mit Columbia. „Wir haben einen indischen Freund, der zugleich ein guter Astrologe ist“, erzählt Crispian Mills. „Als die Vertragsunterzeichnung anstand, riet uns ebenjener Freund, nur unter einer bestimmten Sternenkonstellation, an einem bestimmten Tag, zu einer bestimmten Uhrzeit zu unterschreiben.“ Kula Shaker taten, wie ihnen geheißen. Und offenbar waren die Sterne ihnen wohlgesonnen.