Mit der Gitarre am Küchentisch: Badly Drawn Boy
Mit seinem Soundtrack zur Nick-Hornby-Verfilmung "About A Boy" tritt Damon Gough in die Fußstapfen von Simon & Garfunkel. Und schraubt schon wieder an 20 neuen Songs.
Dem neues Album „About A Boy ist der Soundtrack für die Verfilmung eines Romans. Stellt sich doch die Frage: Warum überhaupt Filmmusik?
Ich wollte einfach mal sehen, ob ich dieser Herausforderung gewachsen bin. Immerhin handelt es sich dabei um einen ziemlich großen Mainstream-Film mit Hugh Grant in der Hauptrolle, dem ein erfolgreiches Buch zugrunde liegt. Wenn ich die Gefahr gesehen hätte, dass mich das künstlerisch nicht voranbringt, hätte ich mich erst gar nicht darauf eingelassen.
Wie sind die Regisseure Chris und Paul Weitz gerade auf dich gekommen?
Als Vorbild für die Filmmusik haben sie zunächst die Simon & Garfunkel-Songs für den Film „Die Reifeprüfung“ ins Spiel gebracht. Sie haben einfach etwas Besonderes in meiner Arbeitsweise gesehen. Die Empfindsamkeit und Feinheit, mit der ich schreibe.
Ist es dir leicht gefallen, das Thema des Buches musikalisch umzusetzen ?
Ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem Thema klarkomme, dass ich verstehe, worum es bei der Beziehung zwischen Will und Marcus, den beiden Hauptcharakteren der Geschichte, geht. Beziehungen dieser Art sind Themen, über die ich ohnehin schreibe. Also habe ich mich mit der Gitarre an meinen Küchentisch gesetzt und versucht, möglichst ungezwungen die Ideen des Buches in der Form einiger Songs zu umreißen.
Bastelst du inzwischen schon wieder am nächsten Album?
Ich habe Anfang des Jahres in Los Angeles etwa drei, vier Wochen an rund 20 neuen Songs gearbeitet, nur um schon mal am Ball zu bleiben. Das Album soll noch dieses Jahr rauskommen, hoffentlich schon im September.
Du hast dich gelegentlich darüber beklagt, mit Musikern wie Beck und Elliott Smith verglichen zu werden. Mittlerweile arbeitest du mit Tom Rothrock, dem Produzenten dieser beiden Künstler, zusammen. Ist das so eine Art Flucht nach vorn?
Ja, in gewisser Weise gebe ich den Kritikern, was sie wollen. (lacht) Wenn ich mich über diesen Vergleich geärgert habe, sollte das natürlich nicht im Geringsten andeuten, dass ich diese Künstler nicht schätze, sondern einfach nur zum Ausdruck bringen, dass ich Badly Drawn Boy sein möchte. Ich dachte mir nur, dass es gut sein könnte, dass Tom versteht, was ich mache. Ich mag die Sachen, die er produziert hat. Aber Tom ist ein Produzent, der jedem Künstler dazu verhilft, so zu klingen, wie er klingen möchte. Meiner Meinung nach ist es das, was einen guten Produzenten ausmacht. www.badlydrawnboy.co.uk