Als Kinderstar war sie von zu vielen Erwachsenen umgeben. Heute, mit 22, hat Miley Cyrus kein Interesse daran, selbst erwachsen zu werden. Sie nutzt ihre Prominenz, um spielerisch für Infantilität und Feminismus zu werben. 2015 hat die Welt dann endlich verstanden: All das macht sie zum zeitgemäßesten Popstar, den es aktuell gibt.
Doch ihr Leben zählt erst 22 Jahre, und dennoch muss man es bereits in diverse Phasen einteilen. In die Phase zum Beispiel als sie noch mit einem der Jonas Brothers zusammen war und einen Purity Ring trug, also keinen Sex vor der Ehe versprach. Die Phase ihrer langen Emanzipation davon, der Kinderstar ohne Verlangen zu sein, begann dann, als sie mit 15 Jahren für das US-Magazin „Vanity Fair“ in einem Hemdchen posierte, das den Eindruck erweckte, sie habe auf die Klamotte ganz verzichtet. Damals entschuldigte sie sich noch bei ihren Fans, die mit „I miss the old Miley“- Kommentaren das Internet zuheulten. Mit 16 tanzte sie dann bei den „Teen Choice Awards“ wie eine Stripperin an der Stange (wobei Poledance ja heute auch als Sport gilt), mit 17 wurde sie beim Biertrinken, kurze Zeit später beim Bongrauchen erwischt.
Sie war mit Langweiler Liam Hemsworth verlobt, trennte sich, brachte im Oktober 2013 ihr Album BANGERZ raus und sang darauf dann mit „We Can’t Stop“ den Refrain für das morgengrauende Leben der Ecstacsy-Lutscher. Sie brach mit ihrem Label, ihrem Management, um das zu machen, was sie will. Das brachte ihr das Donnerwetter ein, das mit einem nackten Ritt auf einer Abrissbirne und einem kreisendem Hintern immer wieder aufblitzte. Ein Unwetter, das die pinkfarbene Disney-Schminke abwusch.
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