Matisyahu


Reggae, Rap und Religion

„Ich bin nicht religiös erzogen worden und hob als Teenager eine Liebe zu Reggae und HipHop entwickelt“, sagt Matthew Miller (26). „Späterwurde ich religiös und ein paar Leute haben mir geraten, daß ich die Musik deshalb nicht aufgeben sollte, daß ich sie im Auftrag des Herrn weiterführen sollte.“ Ein Rabbi hat Matthew im Washington Square Park in New York überredet, einer strengen Gruppierung von Studenten der jüdischen Lehre in Brooklyn beizutreten. Seitdem nennt sich der bärtige MC und Beatbox-Artist Matisyahu – eine hebräische Form von Matthew -, und predigt bei seinen explosiven Liveshows zu Dancehall-, Reggae-und HipHop-Beats aus der Thora.

„Ich sehe mich nicht als jüdischen Künstler'“, sagt Matisyahu. „Ich spiele für Juden undNichtjuden. Und wenn sich mein Publikum mit meinen Inhalten beschäftigt, wirdes feststellen, daßich zum Beispiel Halluzinogene nicht befürworte. Auf der anderen Seite muß ich auch sagen, daß sie auch mir dabeigeholfen haben, spirituell weiterzukommen, die Welt mit anderen Augen zu sehen.“ Obwohl er selbst seine Frau vor der Hochzeit nicht berührte, sieht er gelassen, daß bei seinen zuletzt immer ausverkauften Shows Jungen und Mädchen zusammen tanzen. Daß er bei Festivals wie Coachella und Lollapalooza aber ausschließlich sonntags auf der Bühne steht, ist kein Zufall: „An Sabbatspiele ich nicht. Von Freitag Nacht bis zum Sonnenuntergang am Samstag trete ich nicht auf.“