Klingt irgendwie verständlich: Nach über zehn Jahren, in denen es für sie nur um Mord und Totschlag ging, wollen sich Laura Ricciardi und Moira Demos gerne mal mit schönen Künsten beschäftigen.
Da prallen Welten aufeinander: Laura Ricciardi und Moira Demos, die Regisseurinnen der aufsehenerregenden und niederschmetternden Netflix-Doku „Making A Murderer“, wollen in Zukunft offenbar das Fach wechseln. Statt um „True Crimes“ soll es um Popmusik gehen, und zwar um ganz konkrete: Während eines Auftritts in The Late Show with Stephen Colbert antworteten sie auf die Frage nach Plänen für die Zukunft, dass sie gerne Florence + The Machine begleiten würden. „Aber ich habe sie noch nicht mal gefragt“, so Ricciardi.
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In „Making A Murderer“ wird über zehn einstündige Folgen hinweg der wahre Fall von Steven Avery dokumentiert und begleitet. Avery saß 18 Jahre lang unschuldig im Gefängnis, wurde 2003 freigelassen und nur zwei Jahre später wieder festgenommen. Der Vorwurf: Er soll die Fotografin Teresa Halbach vergewaltigt und ermordet haben. Viele Hinweise sprechen dagegen, verurteilt wurden Avery sowie sein Neffe Brendan Dassey nach einem intensiven Prozess dennoch. Petitionen fordern die Begnadigung von Avery und Dassey. Zuletzt nahm die in der Doku erzählte Geschichte einmal mehr eine Wendung, nachdem Jodi Stachowski, seinerzeit für zwei Jahre die Freundin von Avery, in einem Fernsehinterview erklärte, dass sie Avery für ein Monster hält und durchaus glaubt, dass er Halbach mißbraucht und umgebracht habe. In „Making A Murderer“ verteidigte sie ihn noch mehrfach.
Florence + The Machine veröffentlichten 2015 ihr drittes Album HOW BIG, HOW BLUE, HOW BEAUTIFUL. Und das beschäftigt sich inhaltlich zwar auch mit Leben, Tod und zwischenmenschlichem Mit- und Gegeneinander – aber auf eine viel wohltuendere Weise als es eine Verbrechensdoku jemals könnte (und sollte).