Kolumne

Linus Volkmanns Popkolumne: Die Millionenstadt schlägt zurück – Hörspiele sind Pop

Tocotronics Dirk von Lowtzow als Zombie, Fettes Brot in Rocky Beach, TKKG auf großer Bühne: Linus Volkmann hat seinen inneren Nerd gechannelt.


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Diese Behauptung, dass Hörspiele tatsächlich auch Pop sein können, gilt es erstmal zu beweisen. Schließlich stellt das Hörspiel doch viel eher eine sehr intime Angelegenheit dar. Zeit für sich selbst nehmen, sich zurück- oder rausziehen – und einen Stream oder am besten sogar noch eine dieser oft gelben Kassetten anwerfen. Doch mit der großen Renaissance, die das Medium Hörspiel zu Beginn des neuen Jahrtausends erlebt hat, wuchs das Interesse, auch aus solch individuellen Momenten übergeordnete Live-Event für alle gleichzeitig zu zimmern.

Vollplaybacktheater

Doch im Gegensatz zu der seit Jahrhunderten vom Ablauf mehr oder weniger starren Inszenierung eines Konzerts bleibt das Spannende bei Live-Hörspielen immer, dass es hierfür lange kaum Blaupausen gab. Dementsprechend wild ging es mitunter auch zu bei frühen Veranstaltungen unter dem Motto. Das erste Mal, das ich damit in Berührung kam, war in Gestalt des anarchischen Vollplaybacktheater aus Wuppertal. Eine modulierte Hörspielstory (gern von Die drei ???) läuft über die Boxen und die Darsteller:innen toben parallel über die Bühne. Das spieluntaugliche, verkürzte Timing der Vorlagen lässt die Figuren immer wieder straucheln, daraus resultiert der Humor, der das VPT-Ensemble bis heute (wenn auch weit ausgefuchster) durch die großen Säle des Landes treibt.

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Die Rückkehr der Klassiker

Unvergessen für mich ist sicher auch das aufregend gescheiterte Großprojekt im Rahmen der ersten Hörspiel-Retrowelle Anfang der Nullerjahre. Unter dem Banner „Die Rückkehr der Klassiker“ fährt das renommierte Label Europa seine Grusel’n’Agenten-Reihe Larry Brent wieder hoch. Neue Folgen der in den Achtzigern wegen Indizierungs-Ärger eingestellten Horrorserie erscheinen – und auch Live-Bühnen sollen Schauplatz des neuentdeckten Kults werden. Der Fokus liegt dabei – eigentlich nur konsequent – nicht auf dem Visuellen, sondern fast gänzlich auf so supernerdigen Hifi-Surround-Sound. Das Publikum kapiert überhaupt nicht, was es machen soll, anfänglich gibt es nicht mal Sitzgelegenheiten oder eine richtige Bühne. Ohne Optik scheint das alles also doch nicht zu gehen. Das havarierte Larry-Brent-Projekt dämpft daher erstmal die Hurra-Stimmung der seit der Jahrtausendwende wieder erstarkten Hörspiel-Branche. Mit der ebenfalls bis heute tourenden „Die Ferienbande“ bringt dann ein Fanprojekt mit jugendbanden-persiflierendem Bühnengeschehen die Ambition zurück in die Aufmerksamkeit.

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Kai Schwind von der Ferienbande wird Jahre später für und mit den Sprechern der Drei Fragezeichen riesige Hallentouren inszenieren – und schlussendlich mit Andreas Fröhlich, alias Bob Andrews von den Detektiven aus Rocky Beach, einen sehr erfolgreichen Podcast starten.

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Nächster Halt Millionenstadt

Mit den Drei-Fragezeichen-Shows steigt das Live-Hörspiel in die Champions League der Höher-Schneller-Weiter-Eventbranche auf. Marken wie zum Beispiel Bibi & Tina ziehen nach, das Phänomen wird vom erratischen Fan-Pleaser zu einer gelernten Konstante. Trotz meiner beglaubigten Faszination für das Medium Hörspiel fällt mir es trotzdem immer schwerer, mich für solche Bühnenversionen zu begeistern. Der Megalomanie des ausgeuferten Mehr-Generationen-Events geschuldet wirkt alles oft super grell, bemüht komisch, in Nummernrevuen verzettelt und letztlich auch irgendwie beliebig.

Als sich nun die Möglichkeit ergibt, die zweite Riesen-Jugendhörspiel-Marke des Landes, also TKKG, endlich mal mit den Originalsprecher:innen live sehen zu können, bin ich skeptisch. Was wenn mich die Helden meiner fragwürdigen Kindheit mit ihrem frechen Beamten-Swag so gar nicht abholen? Wird das Einfluss nehmen auf meine Monologe über die Millionenstadt, die ich stets zu vorgerückter Stunde in Kneipen zu halten pflege? Mein Umfeld scheint dies verständlicherweise zu hoffen. Na, dann wollen wir mal sehen.

In der Frankfurter Batschkapp präsentiert das TKKG-Sprecher:innen-Ensemble diese Woche die fast überall ausverkaufte Live-Show „Schatten aus der Unterwelt“. Zivile Anfangszeit – 18Uhr30. Also das kommt einem sonntags doch auch ohne Familie entgegen. TKKG alias Sascha Draeger (Tim), Tobias Diakow (Karl), Manou Lubowski (Klößchen) und Rhea Harder (Gaby) laufen auf – die Erkennungsmelodie der Bande fährt hoch. Leute, Kinder und ich rasten reflexhaft aus. Im Erkennen, im Wiederhören fühlen wir uns geborgen. Vielleicht sollte ich JETZT gehen, denke ich, denn besser wird es doch nicht, oder? Natürlich bleibe ich – und bin tatsächlich beeindruckt, dass zwar auch bei TKKG-Live selbstreferentieller Humor und Quatsch seinen Platz finden, aber nicht auf Kosten der Story so sehr aufgedreht werden, dass es sich anfühlt wie Cola mit Mentos in Augen und Ohren.

Die Stimmen von TKKG – in persona
Linus Volkmann

Vielmehr wird sorgfältig eine Geschichte erzählt – nur mit Hilfe eines Geräuschemachers und nur noch zwei weiteren Sprecher:innen (in unterschiedlichen Rollen). Vor allem auch aufs hiesige (hessische) Publikum gemünzte Dialekt-Gags und tagesaktuelle Bezüge lassen die Show nahbar wirken. Die sonst so anonym gehaltene Millionenstadt von TKKG scheint für einen Abend die eigene zu sein. Hat man es doch immer geahnt!

Der Abstieg der Story in die Unterwelt besitzt dann sogar Metaphorisches. Wie unsere Welt müssen auch TKKG hinabsteigen in gruselige Gefilde. Nur kommen sie am Ende auch wieder hoch. Besonders atmosphärisch wird die dunkle Phase der Story, wenn eine Obdachlose Weisheiten von aus dem Leben im Schatten teilt. Ein echter Theatermoment im Jugendhörspiel, wer hätte es gedacht! Schade höchstens dass man aus der Figur nicht Würgegriff-Paula gemacht hat. Eine Wohnsitzlose, die in frühen Folgen (noch geschrieben von dem 2007 verstorbenen Originalautor Stefan Wolf) mehrfach auftauchte. Aber das nur Nerdkram am Rande … Irgendwann macht Storyrunner (a.k.a. „Häuptling“) Tim Liegestütze und später küssen sich sogar Karl und Klößchen – und ernten dafür mindestens genauso viel Begeisterung wie es einst die Darsteller von Peter und Bob bei einer Drei Fragezeichen Liveshow für einen ähnlichen Move. Piff, peng, boing – und schon sind die anderthalb Stunden rum.

Mich hat die Show total gekriegt. Smart, unterhaltsam, schöner Flow.

Sascha Draeger, der Darsteller des ehemaligen Tarzans, erweist sich hinter den Kulissen als unglaublicher Sympathieträger – und hebt sich damit deutlich von seiner Figur ab, die ja zeitlebens immer auch mit dem Stigma des Unsympathen zu kämpfen hat.
Das allerdings konnte man auch schon vorher ahnen. Spätestens wenn man auf YouTube die bewegende Doku sieht, den Sascha seinem Vater Wolfgang Draeger (ebenfalls ein bekannter Synchronsprecher) einst zum Geburtstag schenkte und die durch den Tod Wolfgang Draegers vor zwei Jahren noch mal viel Beachtung fand.

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So viel zum Thema: Hörspiele auf großen Bühnen. Jetzt „nur“ noch ein „kleiner“ Exkurs hinsichtlich der Verflechtung von Popacts und Jugendhörspielen. Selbstverständlich viel zu lang geworden, sorry! Aber einer muss das doch mal zusammentragen.

Stimmabgabe – Popacts in Hörspielen

Fettes Brot x Die Drei Fragezeichen

Noch gar nicht so lange her da sind Fettes Brot, die knuffigen Sprechgesang-Eulen mit nordisch-by-nature-Flair auf Abschiedstournee gegangen. Bye, bye, boys!

Bereits in den Neunziger Jahren haben sich die drei in Interviews als ziemliche Fans der Jugenddetektiv-Reihe „Die drei Fragezeichen“ markiert. Diese Information überwindet mit leichter Hand die Burggräben des Hörspiellabels Europa. Dort erscheint die Serie bis heute. 1997, in der Folge #76 „Stimmen aus dem Nichts“ dürfen Fettes Brot daher einen Kurzauftritt als Anrufbeantwortersprecher hinlegen. Nach diesem ersten Abtasten folgt in Episode #79 „Im Bann des Voodoo“ der richtige Crossover: Fettes Brot fungieren in der Story als fiktionale Band („Wet Boys“) und steuern in dieser Rolle dem Hörspiel sogar einen Song bei („Mehr Schein als Sein“). Der Plot jener Folge lehnt sich an die Geschehnisse um die Fake-Band Milli Vanilli an.

Übrigens mag die Ehre gestern wie heute groß sein, einmal in eine Rolle bei den Fragezeichen schlüpfen zu dürfen, im Jahr 1998 stellen allerdings Fettes Brot in den Jugendzimmern des Landes die weit aufregendere Marke dar. Justus Jonas und seine zwei Buddys schwächeln in den Neunzigern. Jugendhörspiele durchschreiten – ähnlich wie Heavy Metal – in dieser Epoche ein tiefes Tal. Erst im neuen Jahrtausend gelingt es, über den Retrokult das immense Standing zu erreichen, dass die Serie heute genießt.
Auf der 1998er Platte FETTES BROT LÄSST GRÜSSEN revanchieren sich die Hörspiel-Sprecher übrigens – auf einigen Stücken und auf Beats lassen sie ihre Rocky-Beach-Alter-Egos über Fettes Brot sinnieren. Mehr Cross-Marketing geht kaum noch, doch hier kommt es offensichtlich von Herzen und nicht aus dem Konferenzraum eines Major-Labels – vor allem deshalb wohl besitzt es bis heute seinen Charme.

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Echt x Die Drei Fragezeichen

Auch Echt, die Lümmel von der letzten Bank, interagierten schon mal mit Justus, Bob und Peter. Sie tauchen – gemeinsam übrigens mit Disco-Queen Amanda Lear in der legendären Episode auf, die sich um einen enthaupteten DJ dreht (#106 „Der Mann ohne Kopf“).

Jupiter Jones x Die Drei Fragezeichen

Dass die mittlerweile zum Duo geschmolzene Band Jupiter Jones ein Faible für die Drei Fragezeichen besitzt, führen sie ja bereits im Namen (Justus Jonas heißt im amerikanischen Original Jupiter Jones). Ihr eigenes Label nennt sich zudem nach den Erziehungsberechtigten des ersten Detektivs Justus: „Mathildas und Titus Records“. Eine Sprechrolle in der Serie fiel trotzdem nicht ab für die Emo-Rock-Jungs. Allerdings wirkt Oliver Rohrbeck (Justus Jonas) auf einem ihrer populärsten Stücke mit („Das Jahr, in dem ich schlief“) und Sänger Nicholas Müller durfte im Rahmen der Hörbuch-Veröffentlichungen der Drei Fragezeichen seine Lieblingsfolge einlesen: „Die silberne Spinne“.

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Tocotronic x John Sinclair

Der Nosferatu für uns Indie-Fans? Genau, was macht eigentlich Dirk von Lowtzow, wenn es um Hörspiele geht? Na, mitunter selbst mit! Dass dem Grafen ein großer Hang zum Horror innewohnt, hat er spätestens mit seinem gruselbasierten Seitenprojekt Phantom/Ghost dargelegt.

So verwundert es nicht, dass er 2012 mit seiner Hauptband Tocotronic einen Song („Das böse Buch“) zu dem Musiksampler „Dark Symphonies“ beisteuerte. Jener erscheint als Bonus parallel zu einer Jubiläumsfolge des Geisterjägers John Sinclair. Von Lowtzow übernimmt aber auch auf dem dazugehörigen Hörspiel eine, nun ja, Sprechrolle. In „Angst über London“ stammt das Stöhnen eines der Zombies von Dirk. Wer das raushört, muss aber wirklich das absolute Gehör besitzen oder selbst ein Ghoul sein …

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Xavier Naidoo x John Sinclair

Wie bitte? Keine Gänsehaut angesichts dieser John-Sinclair-Jubiläums-Veröffentlichung? Na, das soll sich ändern! Denn richtig unheimlich wird es bei folgender Geistergestalt mit Cameo-Auftritt: Xavier Naidoo stöhnt nicht nur, sondern spricht vielmehr einen fiesen Finanzmakler. Ob er hierfür einfach seinen Soft Spot für antisemitische Verschwörungstheorien gechannelt hat? Nun ja, wollen wir nicht zu kritisch sein, oder? Immerhin erschien „John Sinclair – Angst über London“ bereits 2012. Also noch bevor Naidoos öffentlicher Downfall stattfand. Wenngleich der meinungsstarke Mannheimer damals bereits unter anderem den damaligen Bundespräsident Horst Köhler angezeigt hatte wegen Hochverrat und in einer ARD-Sendung Deutschland als besetztes und nicht rechtmäßiges Land bezeichnet hatte. Warum hat John Sinclair, der Sohn des Lichts, diese Geisterbahnkarriere mit Heimsuchungs-Vibes eigentlich nicht verhindert sondern selbst noch befeuert?!

No Angels x Gruselreihe

Noch ein bisschen Horror on top? Dann hier die Information, dass auch Vanessa Petruo von den No Angels in der „Dreamland“ Gruselreihe mehrfach als Stimme auftaucht. Zum Beispiel in den Folgen „Tödliche Knochenhände“ oder „Die Totenpatrouille“. Die Serie mag zwar nicht die Popularität der bis hierhin genannten Titel besitzen, ist aber wirklich eine große Empfehlung.

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Blümchen x Hanni & Nanni & mehr

Wenn man mit einem Promi auf einer einsamen Insel stranden dürfte, würden sich 90 Prozent der Deutschen für Jasmin Wagner a.k.a. Blümchen entscheiden. Okay, diese ausgedachte Statistik besitzt den Stempel brought you by postfaktisches Zeitalter. Aber hey, dieser Tage grassieren nun wirklich weit abwegigere Behauptungen in den Medien. Jasmin Wagner jedenfalls hat es in diverse Hörspielserien zu Gastrollen gebracht. Zum Beispiel: Die Drei Fragezeichen Episode #145 „Die Rache der Samurai“, genau wie in „Hanni Und Nanni … beschützen die Tiere“, Folge #39 und auch in Folge Eins der legendären Hörspiel-Mystery-Serie Gabriel Burns.

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Bela, Smudo, Jimmy Pop u.a. x Gabriel Burns

Apropos Gabriel Burns. Mit den 2000er Jahren gewinnen TV-Serien mit epischen Handlungsbögen, die sich weit über Episoden und Staffeln spannen, immer mehr an Popularität. Stichwort „Lost“, „The Wire“, „Sopranos“… Die Entsprechung auf dem hiesigen Hörspiel-Markt ist Gabriel Burns. Das Projekt entblättert sich dabei so mystery, dass kaum jemand durchblickt. Dennoch umweht die atmosphärische Reihe die Nuller Jahre ein valider Hype. Das liegt unter anderem sicher auch an den Gaststimmen aus der Popwelt. Neben Blümchen hört man hier Jimmy Pop (Bloodhound Gang), Smudo, Bela B. und Flo von den Sportfreunden Stiller. Seit 2014 erscheinen allerdings keine neuen Folgen von Gabriel Burns mehr. Der nerdig verrätselte Gruselkult ruht und dürfte wohl keine Fortsetzung mehr finden. Schade, aber ich war hier ohnehin längst abgehängt. Wer die Serie bis zu ihrem Abbruch verstanden hat, bitte PN!

Antje Schomaker x Die Punkies

Die Kinderhörspielserie „Die Punkies“ hat sich (für seine Folge 33 „Sister’s Act!“) einen musikalischen Gast gegönnt. In einem engagierten Skript über das Thema Hass im Internet spricht die Hamburger Songwriterin Antje Schomaker sich selbst – und steuert ein für das Projekt aufgenommenes Stück bei.

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Nova Meierhenrich x TKKG

Zu Beginn war hier ja bereits die Rede von dem anderen Jugendhörspiel-Dauerbrenner neben den Drei Fragezeichen. Unsere Freizeit-Bullen aus der Millionenstadt. In jenem Franchise wird dabei weit weniger auf prominente Gäste gesetzt. Doch schaut man genau hin, kann man auch bei TKKG eine konkrete Verbindung zu Pop finden. So taucht dreimal die einstige VIVA- und Bravo-TV-Moderatorin Nova Meierhenrich in der Besetzungsliste auf. Unter anderem bei der vogelwilden netz-affinen Episode namens „Abzocke im Online-Chat“ (#179) sowie der TKKG-Sharknado-Version „Hai-Alarm im Aquapark“ (#178)

Henning Wehland x Jack Turner

Jack Turner stellt eine noch recht junge Gruselreihe dar – gemacht von ambitionierten Fans, Profis und Nerds. Als Techniker und Sprecher ist daran unter anderem Gunnar von der Punkband Dritte Wahl beteiligt. Vermutlich spielen auch deshalb Gäste-Features mit Musikhintergrund immer wieder eine Rolle. In der Folge „Das Haus der Toten“ kann man zum Beispiel Henning Wehland von den H-Blockx hören.

Doch jetzt kommt’s … Auch euer own Erzähler hier, also ich, wurde bei einem Besuch in der grellen Studierendenstadt Münster gebeten, dem Projekt Jack Turner einmal meine Stimme zu leihen. Geil, bei einem Hörspiel mitsprechen – der letzte Punkt auf meiner Eimer-Liste! Lebenstraum, Leute! Das denke ich zumindest bis zu dem Punkt, an dem in der Kabine das rote Licht leuchtet und „Aufnahme“ signalisiert. Unter hartem Performancedruck liefere ich so holprig ab, dass ich fürchte, gleich tritt ein Logopäde aus einer versteckten Tapetentür und schüttelt einfach resigniert mit dem Kopf – und ich werde abgeführt.

Das gleichzeitige Achten auf Figurenhaltung, Betonung, Verständlichkeit, Flow … wie bekommen die Stars der Branche das bloß hin? Ich jedenfalls drehe schnell noch ein selbstironisches Reel mit den Machern, die mir aus erloschenen Gesichtern versichern, „so schlimm sei es jetzt auch nicht gewesen“ und verschwinde durch die Kanalisation. Wer dieser Anekdote wirklich auf den Grund gehen möchte, widme sich Jack Turners Folge 5 „Pirate Bay“, wir hören uns!

Was bisher geschah? Hier alle Popkolumnentexte im Überblick.

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