Linus Volkmann über „Stranger Things 3“: So dreist und kunstlos werden 80s-Filme zitiert


Volkmann guckt hin: 80er-Jahre-Filme, auf die in „Stranger Things 3“ so dreist und kunstlos Bezug genommen wird, dass man eher von Rip-Off denn Zitat sprechen sollte.

Seit zwei Wochen nun ist „Stranger Things“ wieder in aller Munde: Am 4. Juli 2019 startete die dritte Staffel der Mysteryserie auf Netflix, in der ein paar Teenager gewordene Kids Mitte der Achtziger in einer US-Kleinstadt Monster und geheime Mächte jagen. Wir sehen eine neue Shopping Mall, gewachsene Demogorgons, übernommene Seelen – und mehr Product Placement denn je. Was wir aber auch wieder nicht übersehen können, sind die mannigfaltigen Anspielungen auf und Zitate aus den guten alten Filmen der Achtziger. In der neuen Ausgabe seiner Popkolumne hat ME-Autor Linus Volkmann mal aufgelistet, was ihm in den acht neuen Folgen so unterkam. Hier der entsprechende Auszug aus seiner Kolumne.

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ZITATMÜLLEIMER DER WOCHE: „Stranger Things 3“

Ey, die neue Staffel „Stranger Things“! Endlich was zu berichten, was alle interessiert. Mmh, allerdings hat Musikexpress‘ finest Fabian Soethof hier natürlich schon längst zugeschnappt wie eine Cobra und alles aus der Nummer rausberichtet, was geht. Sein Fazit: Alles nicht mehr ganz so geil. Die latent hysterische Handlung genauso repetitiv wie überladen – sowie übertrieben fieses Product Placement. Na, dann kann mich an dieser Stelle allein auf die cineastischen Zitate konzentrieren, mit der sich die Serie in Staffel 3 gerade so merklich versucht aufzubrezeln. Und das geht so:

80er-Jahre-Filme, auf die in „Stranger Things 3“ so dreist und kunstlos Bezug genommen wird, dass man eher von Rip-Off denn Zitat sprechen sollte:

  • „Die Körperfresser kommen“ (Der Plot mit den „ausgetauschten“ beziehungsweise besessenen Bewohnern)
  • „Alien“ (Wie Lucas‘ Schwester Erica durch die Lüftungsschächte kriecht)
  • „Der Blob“ (Wie sich das Monster zum vitalen Schleimhaufen zusammensetzt und herumrobbt)
  • „Red Heat“ (Wie Chief Hopper mit dem russischen Ingenieur einen Amerika-vs.-Russland-Buddy-Movie ausagiert)
  • „Terminator 2“ (Wie die überflüssige Figur des russischen Super-Agenten mit versteinerter Miene den Protagonisten hinterherläuft)
  • „Breakfast Club“ (Wie sich Nancy und Jonathan ihre Herkunft vorwerfen, um dann zu lernen, dass es weder die Reiche noch der Arme leicht hat mit seiner Rolle)
  • „Zurück in die Zukunft“ (Daraus wird einfach gleich direkt etwas eingespielt, na, das spart doch Zeit!)
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