Lindemann-Skandal: Spendenaktion für mutmaßliche Opfer steht bei über 500.000 Euro


Eine Petition, die mutmaßliche Opfer im Missbrauchsskandal um Till Lindemann finanziell unterstützt, sammelte binnen kurzer Zeit bereits über eine halbe Million Euro an Spendengeldern.

„Wie viel Macht 1 Euro?“ heißt die Petition einer deutschen Stiftung, die Menschen, sich zu den Opfern im Missbrauchsskandal um Rammstein-Sänger Till Lindemann zählen, finanziell zur Seite stehen möchte. Die Aktion stößt auf viel Resonanz und Unterstützung: Nach kurzer Zeit steht die Spendensumme bereits bei 514.702,10 Euro — damit wurden bereits 85 Prozent der Zielsumme von 599.915 Euro erreicht.

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Sinn und Zweck der Petition

Lindemanns Anwälte hatten in einem Statement angekündigt, rechtliche Schritte gegen alle Personen einzuleiten, die die Vorwürfe gegen ihn in die Welt gesetzt hätten. Man wolle Geld sammeln, um Betroffene zu unterstützen und Machtverhältnisse auszugleichen, heißt es im Infotext der Petition, einem Projekt der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin.

Für den Fall, dass die Rechtsstreitigkeiten erfolgreich ausgehen und Prozess- beziehungsweise Anwaltskosten erstattet werden sollten, soll das erstattete Geld an einen gemeinnützigen Fonds gehen. Dies gilt auch für den Fall, dass mehr Spenden eingehen als benötigt.

Seit Tagen stehen Rammstein im Fokus öffentlicher Kritik, nachdem berichtet worden war, dass die Berliner Band angeblich ein eigenes System erdacht haben soll, um junge Frauen für Sex auf Aftershow-Partys nach den Konzerten zu gewinnen, inzwischen bekannt als „Row Zero“.

Dabei war von einigen Frauen (anonym) auch der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs bzw. des übergriffigen Verhaltens erhoben worden. Rammstein haben in einem Statement darum gebeten, Vorverurteilungen zu unterlassen. Sänger Lindemann wies unterdessen alle Anschuldigungen über seine Anwälte als ohne Ausnahme unwahr zurück. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Rammstein-Sänger. Schlagzeuger Christoph Schneider distanziert sich von seinem Bandkollegen.