Lily Gladstone: Seitenhieb gegen Kansas City Chiefs vor dem Super Bowl
Ihrer Meinung nach würde die Mannschaft um Travis Kelce die Native-American-Kulturen falsch darstellen.
Lily Gladstone hat die Super-Bowl-Sieger Kansas City Chiefs kritisiert. Im Fokus stand für die Schauspielerin die Fehldarstellung der Native Americans.
Noch vor dem großen Sportereignis am 11. Februar hatte Gladstone beim Virtuosos Award des Santa Barbara International Film Festivals stereotypische Bilder angesprochen. Die indigene Schauspielerin mit Wurzeln in den Siksikaitsitapi- and Nimíipuu-Kulturen wurde für ihre Rolle in „Killers Of The Flower Moon“ geehrt. Für den Martin-Scorsese-Film gewann sie bereits als erste indigene Frau einen Golden Globe und ist als erste Native American für einen Oscar als Beste Hauptdarstellerin nominiert. Gladstone bezeichnete diese Wertschätzung als „lange überfällig“. „Einige der ersten Filmemacher und erstes Filmmaterial wurde von indigenen Menschen als Dokumentation unseres Lebens gemacht“, sagte sie, bevor sie auf das Finale der National Football League (NFL) einging.
„Wir können ja nicht so weit gekommen sein“
„Da ist viel Geschichte und Jahre der Ausgrenzung und Fehldarstellung – damit meine ich den morgigen Super Bowl“, sagte Lily Gladstone beim Event am 10. Februar. „Wir können ja nicht so weit gekommen sein, wenn wir uns eines der beiden Teams anschauen, die spielen.“ Im Spiel der San Francisco 49ers gegen die Kansas City Chiefs bezog sie sich auf letztere.
Der Football-Verein nutzte in der Vergangenheit häufig klischeebehaftete Symbole indigener Kulturen zur Selbstdarstellung. So zeigte ein altes Logo einen Mann mit Federschmuck und auch Fans verkleideten sich gern in Anlehnung an die Urbevölkerung des nordamerikanischen Kontinents. Auch der Name des Vereins steht in der Kritik. „Chief“ ist eine Bezeichnung für indigene Stammesführer; der Name des Vereins geht auf den Spitznamen des ehemaligen Bürgermeisters von Kansas City, Harold Roe Bartle, zurück. Das sowie die sogenannte „Tomahawk Chop“-Geste bei sportlichen Erfolgen stehen in der Kritik.
Hier spricht Lily Gladstone beim Virtuosos Award:
Aktuell kein Federschmuck mehr bei den Chiefs
Die Kansas City Chiefs distanzierten sich zunehmend von diesen Bildern. So verbot der Verein seinen Fans 2020 das Tragen von Federschmuck und bestimmte Schminke. Auch andere NFL-Teams gingen nach Jahren der Kritik gegen stereotypische Darstellungen und beleidigende Begriffe vor. So änderten beispielsweise die Washington Commanders und die Cleveland Guardians ihre Namen, nachdem sie zuvor in Anlehnung an indigene Kulturen benannt waren.
Lily Gladstone spricht sich nicht erst seit ihrem Erfolg mit „Killers Of The Flower Moon“ gegen verletzende Repräsentation aus. Im vergangenen Jahr kritisierte die Mimin bereits die Serie „Yellowstone“ als „wahnhaft“ und „bedauerlich“.