Level 42 – Oxford, Apollo Theatre
Das zweite Konzert der großen England-Tour. Nervosität und Hektik bestimmen das Bild hinter den Kulissen, knisternde Spannung vor dein Vorhang. 2000 Fans sind in das ehrwürdige Plüsch-Theater gekommen Level 42 stehen hoch im Kurs. Erstmals hat das Londoner Quartett eine Single in den „Top 20“, die neue LP sprang am Tage des Konzertes gar auf Platz 9.
Zunächst klettert jedoch die Vorgruppe auf die Bühne Decca Dancers – natürlich haben sie gerade einen Deal mit Decca Records gemacht. Nicht schlecht, besonders der Sänger überzeugt mit einer brüchig, dynamischen Stimme Dann Level 42 Bassist Mark King ist kaum der Dunkelheit entflohen, als er auch schon seine typisch treibenden Baß-Riffs anreißt. Er hämmert auf die Saiten, der Groove wird aufgegriffen von Schlagzeuger Phil Gould und Percussionist Leroy Williams (ex-Hi Tension), dem neuen Tour-Mitglied Der zurückhaltende Boon Gould streut rauhe Satten-Klänge ein – und Mulli-Tastist Mike Lindup rotiert an Tasten und Knöpfen.
„The Micro-Kid“, der Eröffnungs-Song des neuen Albums STANDING IN THE LIGHT, entfacht auf der Stelle eine fiebrige, schwitzenrige -Konzert-Atmosphäre; alles ist auf den Beinen, tanzt und groovt, summt und brummt.
Neue und alte Titel fügen sich in der Hits und Live-Standards. „Starchild“, „Are You Hearing (What I Hear)?“. „The Pursuit Of Accidents“. „The Chinese Way“. „88“, „Turn It On“. Oft klingen sie auf Anhieb fremd, wie das bekannte „Love Games“. Neuartige Intros erhöhen die Spannung.
Immer wieder treibt Blondschopf Mark King nach vorne. Okay, auf Dauer verliert er sich in Eigen-Plagiaten. doch Tempo und Drive des Auftrittes liegen in seiner Hand und werden von ihm permanent gepusht. Zum Schluß dann – wie in jedem guten Konzert – der Hit: „The Sun Goes Up (Living It Up)“ Das Apollo kocht. An Zugaben kommt keiner vorbei. Ein Ansporn für die deutschen Level- Fans. Ab 16.10 geht’s hier los.