Leider geil


Und dann poppte Deichkinds „Leider geil“ plötzlich überall auf. Man sah Herren im Supermarkt, die mit dem Slogan ihren stolzen Wanst schmückten. Ehemalige Klassenkameraden posteten die beiden Wörter, als sie mit irgendeinem Mietwagen (schnell, rot, hässlich) die Langeweile bekämpften. Junge Menschen raunten „Leider geil“ im Linienbus. Und alles nur wegen einer Platte. Aber was bedeutet der Begriff denn nun? Am besten schauen wir mal im Internet nach. Da steht: „Ein Oxymoron (griechisch μὀξύμωρος – aus oxys: scharf(sinnig) und moros: dumm; Mehrzahl: Oxymora) ist eine rhetorische Figur, bei der eine Formulierung aus zwei gegensätzlichen, einander (scheinbar) widersprechenden oder sich gegenseitig ausschließenden Begriffen gebildet wird. Häufig werden Oxymora in Form von Zwillingsformeln geprägt.“ Das passt doch wie die Faust aufs Auge! Zwei Wörter! Das eine positiv, das andere nicht! Total geistreich! Fanden auch die Abiturienten der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg. Vermutlich aus rechtlichen Gründen wählten sie ein leicht abgewandeltes Motto des Songtitels als Abitur-Slogan aus: „Leider super“ stand auf ihren Shirts, was die Schulleiterin mit Ratlosigkeit erfüllte: „So sehr ich grübelte, es ergab keinen Sinn“, gestand sie dem Quickborner Tageblatt. Wir hoffen, dass die gute Frau nicht die Anzeigen zur kommenden Deichkind-Tour sieht. Die steht nämlich unter dem Motto „Geider leil.“