LAFAWNDAH


Wie ihre Musik ist die Biografie von Yasmine Dubois eine Globalisierungsgeschichte: aufgewachsen in Paris und Teheran, mit Wurzeln in Ägypten, England und Iran zog es sie in New Yorks Kunstgalerien, nach Mexiko und schließlich auf die karibische Inselgruppe Guadeloupe, wo zusammen mit Produzentin Garagem Banda und Zouk-Guru Jean Claude Bichara erste Tracks entstanden. Auf eine verschrobene, kindlich charmante Art treffen ihre Jungle-Groove-Hybriden direkt ins Herz des gestörten (oder zumindest komplizierten) Naturverhältnisses unserer Display-Realität: Romantik und Zerstörung -ein Widerspruch, der viel hergibt für eine akustische Bearbeitung. Auf ihrer gleichnamigen Debüt-EP verzerrt LaFawndah karibischen Zouk und Tribal-getriebenen Dancehall mit Industrial, Froschgequake, Trash-Techno und Moombahton zu einem ansteckend fiebrigen Dance-Pop. „Butter“ betört durch sinnlich-derben Sex Talk, „Jungle Exit“ entführt in gebrochenem, Google-übersetzten Swahili in ein Katastrophenszenario mitten im mexikanischen Urwald. Worldbeat-Futurismus zwischen tropischen Getöse und Lust am Chaos.