Kurz & Live


Gerüstteile der pompösen Stones-Bühne standen noch im Stadion – Bruce Springsteen & The E-Street Band mussten sich also auf der Gegengeraden des Münchener Olympiastadions einrichten. Geradezu ärmlich wirkte denn auch die bescheidene Ausstattung der E-Street-Show gegen Jaggers Budenzauber. Kein Grund indes für Bruuuce, die Seinen und die 45.000, bei schwülen 30 Grad nicht zünftig zu feiern. Mit alten Freunden natürlich („Badlands“, „Backstreets“), seltenen Gästen („Jackson Cage“,“.You Can Look“] und natürlich all den Songs, die THE RISING zum wichtigen Album gemacht haben – neben dem Titelsong „Empty Sky „…Lonesome Day“, „Mary’s Place“..WorldsApart“,“.Into The Fire“ und das fröhliche „Waiting On A Sunny Day“. All das im Springsteenesken Drei-Stunden-Format, satisfaction guaranteed, versteht sich. Solide Vollbedienung also – nicht aber one of these nights diesmal… (et) Beim monatelangen Eiertanz um die Girls, die sie t. A.T.u. nennen – kurzfristigst abgesagte Interviews galore, Geheimnistuerei, Schwierigsein – durfte man noch vermuten, hinter alldem stecke ein besonders perfider Hype-Masterplan. Der Verdacht, dass es sich vielleicht nur um doofes Management handelt, erhärtete sich, als im Mai – quasi als Klimax des geschürten t.A.T.u.-Fiebers – Hals über Kopf zwei Konzerte im Popwelt-Nabel Bonn anberaumt wurden, um die sich dann auch der Wirbel in Grenzen hielt. Der ME war, ehrlich gesagt, nicht da, wir stützen uns auf Augenzeugen: Julia und Lena hüpften viel, spielten ihre zwei Hits mehr- und küssten sich keinmals. Für derartige homoerotische Stunts wurden stattdessen Teenies aus dem Publikum auf die Bühne gehievt. Heilig’s Blechle, wie verrucht! Der Museumsplatz musste hernach von einem Priester neu geweiht werden. Mols]