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Kino-Tipp: Power, Pulp und Bodybuilder in „Love Lies Bleeding“


„Love Lies Bleeding“ ist einer der verrücktesten Liebesfilme des Jahres – und unsere Kinoempfehlung!

Ein lustvoller wie kompromissloser Power-Trip: In „Love Lies Bleeding“ inszeniert Regisseurin Rose Glass die Darstellerinnen Kristen Stewart und Katy O’Brian im ultimativen Jahrzehnt des Exzesses – entstanden ist ein Film, der nur so vor tiefschwarzem Humor und zügelloser Gewalt strotzt und zugleich ein mitreißendes Liebesabenteuer erzählt. Ergänzt wird das genreübergreifende Spektakel, das auch auf den Spuren Tarantinos wandelt, durch einen pulsierenden Eighties-Soundtrack.

„Love Lies Bleeding“ – ab 18. Juli 2024 im Kino – hier geht’s zum Trailer!

Lou und Jackie: Die „Natural Born Killers“ der nächsten Generation

Lou (Kristen Stewart) und Jacky (Katy M. O’Brian) zwischen Lust und Gewalt.

Lou (Kristen Stewart) fristet ein eintöniges Dasein in einer Kleinstadt in New Mexiko. Bis die aufstrebende Bodybuilderin Jackie (Katy O’Brian) auftaucht – selbstsicher, ambitioniert und verdammt sexy. Hals über Kopf verlieben sich die zwei ineinander und träumen davon, der drögen Enge ihres Lebens zu entfliehen. Allerdings haben sie die Rechnung ohne Lous zwielichtigen Vater (Ed Harris) gemacht, der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht, um seinen Willen durchzusetzen.

Zielsicher: Lous zwielichtiger Vater (Ed Harries) betreibt außerhalb der Stadt einen Schießstand für Hobby-Schützen.

„Love Lies Bleeding“: Wild, sexy und berauschend

An filmischen Referenzen wird in „Love Lies Bleeding“ wahrlich nicht gespart – vor den Dreharbeiten erstellte Rose Glass eine Liste von Filmen, die einige der Darsteller und der Crew sehen sollten. Sie reichte von Paul Verhoevens Erotikthriller „Showgirls“ über David Cronenbergs „Crash“, Shin’ya Tsukamotos Cyberpunk-Erzählung „A Snake of June“ bis hin zu Wim Wenders‘ atmosphärischem Südwest-Road-Trip „Paris, Texas“. Trotz oder gerade wegen dieser Einflüsse ist es Rose Glass gelungen, ihrem Film mit viel Originalität und Vision seinen ganz eigenen Spin zu geben.

„Nur wenige Filmemacher machen so cineastische, lebendige und stilisierte Filme wie Rose“, sagt Kristen Stewart. „Sie dreht nicht einfach Filme, die anderen Filmen nacheifern, auch wenn man ihre Inspirationen erkennen kann. Was sie inszeniert, ist so wahrhaftig, dass der Rahmen, die Architektur und die Stimme des Films eindeutig ihre eigenen sind. Ich glaube, sie will die Leute und sich selbst schocken. Und zwar auf eine Weise, die nicht dem Nervenkitzel dient, sondern wirklich dazu, dass man sich umschaut und selbst betrachtet.“

Der Spaß ist vorbei: Lou (Kristen Stewart) scheut nicht mehr vor Gewalt zurück.

Dave Franco, der in „Love Lies Bleeding“ die Rolle des JJ spielt, fügt hinzu: „Es ist eine völlig unvorhersehbare Geschichte. Man weiß nicht, wohin sie führt. Die Stimmung ist seltsam, zugleich beunruhigend und menschlich und voller verrückter Familiendramen.“

Packender Soundtrack

Gestählter Körper und feminine Eleganz: Jacky (Katy M. O’Brian) will den Bodybuilding-Wettbewerb in Las Vegas gewinnen.

Der Soundtrack wurde mithilfe des Musikberaters Yiğit Bülbül und des Musik-Supervisors Simon Astall zusammengestellt. Er besteht aus alternativen 80s-Artists wie Throbbing Gristle, Cabaret Voltaire und dem Komponisten Patrick Cowley, dessen Arbeit an Pornofilmen ihn in den 70er und 80er Jahren zum Pionier der elektronischen Tanzmusik machte. „Wir erstellten auch Playlists für Kristen und Katy mit Musik, die Lou und Jackie gefallen könnten“, verrät Glass. „Viele Songs auf Lous Mix-Tape wurden schließlich als Filmmusik verwendet, vor allem die Underground- und Industrial-Bands.“ Zu hören sind unter anderem „The Moon is Blue“ von Colourbox, Gina x Performance mit dem groovenden Track „Nice Mover“ und „Transformation“ von NYC-Club-Legende Nona Hendryx.

Clint Mansells Score fügt sich mit einer weiteren Schicht Achtziger-Jahre-Flair in den Film ein. Der britische Musiker war Sänger der Rockband Pop Will East Itself und für seine Musik zu Darren Aronofskys Filmen „Pi“, „Requiem for a Dream“, „The Wrestler“ und „Black Swan“ bekannt. „Clint hat so viele tolle Songs komponiert. Ich war so froh, dass er zustimmte“, schwärmt die Regisseurin.

Lou und Jackie gegen den Rest der Welt

Wild at Heart: Zwischen Lou (Kristen Stewart) und Jacky (Katy M. O’Brian) funkt es sofort.

Kriminelle Filmpaare gibt es jede Menge, von Bonnie und Clyde, über Thelma und Louise und Mickey und Mallory Knox in „Natural Born Killers“. Aber ein Paar wie Lou und Jackie hat es noch nie gegeben – Lou mit ihren selbst geschnittenen Haaren, abgeschnittenen T-Shirts, tiefen Geheimnissen und ihrer aufgestauten, introvertierten Energie und Jackie mit ihren glitzernden Bikinis, kurvigen Muskeln und ihrem süßes-Naivchen-wird-zur-gefürchteten-Mörderin-Instinkt. „Bei aller Düsternis und Verrücktheit dieser Figuren finde ich es toll, dass Kristen und Katy in der Beziehung von Lou und Jackie die Liebenswürdigkeit, Zärtlichkeit und Wärme zum Ausdruck bringen“, so Glass. In ihnen schlummert das Potenzial, ein explosives Paar zu werden, während sie sich zugleich immer wieder von ihrer Liebe zueinander mitreißen lassen.

„Love Lies Bleeding“ – ab 18. Juli 2024 im Kino!

Anna Kooris Anna Kooris
© Anna Kooris
© Courtesy of A24
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