Kennst du die?
Fünfmal freundlicher Indierock
The Fläming Lips – Weil „The Soft Bulletin“ live nicht reproduzierbar ist, entschieden sich die drei Lips für eine DAT-gestützte Semi-Live-Performance als Unterlage für eine hinreißende optische Aufbereitung, unfassbare Videocollagen, singende Handpuppen, Bühnenblut und viel Gong-Gehaue inklusive. Wunder.
Erls – Wunder Nr. 2: Das Eels Orchestra 2000 bezauberte mit Pauken, Orgeln, Trompeten und Glockenspiel, Lisa Germano, einem nicht mehr so deprimierten E – und viel, viel mehr.
Boss Hog – Trash-Papst Jon Spencer, Titty Twister-Oueen Cristina Martinez und Freunde bringen urbanen Rocklärm mit der Gewalt einer durchgeknallten U-Bahn auf den Punkt. Leider nur auf Platte. Live fehlte zwar nicht der gute Wille, aber die Durchschlagskraft. Schade.
Grandaddy – Und der Herrgott erlöste die in der Dekadenz der Großstadt erstarrte Popwelt, indem er ihr den Autismus der Provinzen schickte. Grandaddy sind die Könige der verschrobenen Ländler-Genies: Pop-not-Pop mit Instrumenten, die man auf Müllkippen oder in Elektro-An-und-Verkauf-Geschäften findet.
¿Yo La Tengo – Magische Konzerte mit Sogwirkung von den Indie-Ikonen aus der Indie-Ikonen-Brutstätte Hoboken waren das – wenn nicht gerade schlechte Launen des erregbaren Bandchefs Ira Kaplan für bad vibes sorgten.