Kate Beckinsale legt sexuelle Belästigung an Filmset offen


Kate Beckinsale über verstörende Erlebnisse an Filmsets. Sie wurde bedrängt, angegriffen und beschimpft.

Kate Beckinsale beschwert sich über den Umgang mit Übergriffen gegen Frauen in der Filmbranche. Dabei bezieht sie sich auf persönliche Erlebnisse. Man habe sie auf Filmsets schon beleidigt, sexuell berührt und angegriffen, wie sie in dem Video, das sie auf Instagram veröffentlichte, offen legt.

Beleidigungen am Set

Die 51-Jährige erzählt von ihren erschütternden Erlebnissen, welche ihr bei der Arbeit als Schauspielerin schon widerfahren sind. Zum einem musste Beckinsale für einen Film mit einem Schauspieler zusammen arbeiten, der nicht nur betrunken war, sondern auch permanent seinen Text vergaß und sich das ganze Projekt permanent verzögerte. Teilweise saß die gesamte Crew bis zu sechs Stunden am Tag einfach herum und wartete darauf, dass der Schauspieler seinen Text lernte. Die Verzögerungen führten dazu, dass Beckinsale ihre kleine Tochter während des gesamten Drehs nicht zu Gesicht bekommen konnte, da sie am Abend meist erst spät zurückkam. Doch als sie sich darüber beklagte, stieß sie nicht auf Mitgefühl, sondern bekam Beleidigungen wie „blöde Schlampe“ oder „Fotze“ an den Kopf geworfen – und das teilweise von vielen Menschen gleichzeitig.

Von strengen Diäten bis zu gefährlichen Kampfszenen

Doch das war noch nicht alles. In dem Video erzählt die Britin auch, dass ihr bei dem Dreh eines Films strenge Diäten und Fitnesspläne auferlegt wurden. Und zwar so streng, dass die Menstruation der Schauspielerin ausgesetzt habe. Ein anderes Mal wurde Beckinsale gedrängt, am Tag nach einer Fehlgeburt bei einem Fotoshooting mitzumachen. Auf ihre Beschwerde, dass sie blute und das nicht wolle, antwortete ihre Publizistin augenscheinlich nur: „Du musst das tun, sonst wirst du verklagt.“

Auch spricht die „Serendipity“-Darstellerin darüber, wie ihr schon bei zwei verschiedenen Filmsets von zwei verschiedenen Schauspielern bei Kampfszenen absichtlich wehgetan wurde. „Ich wurde schon bei zwei verschiedenen Sets mit zwei verschiedenen Schauspielern in sehr unsichere Kampfsituationen gebracht. Manchmal gibt es eine bestimmte Art von Schauspieler, die einen gewissen Nervenkitzel dabei empfinden, eine Frau während einer Kampfszene auf legale Weise zu verletzen. Ich wurde verletzt.“

Blake vs. Baldoni als Anreiz

„Ich habe, wie viele andere auch, die Situation zwischen Blake und Justin Baldoni verfolgt. Ich muss betonen: Ich kenne keinen der beiden, habe keinen von ihnen jemals getroffen und war auch nicht am Set“, erklärt Beckinsale die Hintergründe, warum sie sich nun ausspricht, „ aber was ich sagen will, ist, dass es diese Maschinerie aufzeigt, die in Gang gesetzt wird, wenn sich eine Frau über etwas beschwert, das in dieser Branche legitimerweise beleidigend oder schädlich ist.“ Beckinsale bezieht sich dabei auf das mediale Chaos, dass durch einen gerichtlichen Streit zwischen Schauspielerin Blake Lively und Justin Baldoni entstand. Dabei wirft Lively Baldoni sexuelle Belästigung und das Führen einer koordinierten Verleumdungskampagne vor. Die beiden hatten zusammen – sie als Protagonistin, er als Antagonist und Regisseur– an dem Film „It Ends With Us“ gearbeitet, der im August 2024 in die Kinos kam.