Karen O.: Sie ist das Sex-Symbol des neuen Rock


Nein, eine klassische Schönheit ist sie nicht, Karen O, Sängerin der New Yorker Band Yeah Yeah Yeahs. Die Halb-Koreanerin hat eher ein grobes, kantiges Gesicht. Aber mit ihren schlanken Beinen und den riesigen schwarzen Augen, die von ihrem Pony fast vollständig verdeckt werden, sieht sie fast aus wie Chrissie Hynde in den Siebzigern. Und dann ihre Stimme: Auf dem Debütalbum fever to Hell singt sie sich sich mal hysterisch kreischend, mal lasziv stöhnend, mal sentimental schmachtend durch elf kantige Songs. Auf der Bühne schwitzt sie puren Sex, stürzte bei einem Gig in Sydney sogar kopfüber von der Bühne, um sich tags darauf dem Publikum auf dem australischen Livid Festival – angeschoben von ihrem Lover, Liars-Sänger Angus Andrew – im Rollstuhl zu präsentieren. Es ist die Hingabe für ihre Musik und Performance, die sie so sexy macht. Das hat auch der amerikanische „Playboy“ kapiert und wollte ihr Bild auf seinem Cover – ohne Erfolg. Und was ihr knallbuntes, extrovertiertes Styling angeht: Es gibt bereits massenhaft junge Mädchen, die als Karen-O-Klone auf Yeah Yeah Yeahs-Konzerten erscheinen – ähnlich wie bei Madonna in den Achzigern. Danke dafür: Dass sie Männern feuchte Träume beschert und Frauen an der eigenen Heterosexualität zweifeln lässt. Utas hat sie uns beschert? Neben fever TO hell die selbstbetitelte Debüt-EP, die die Band in nur zwei Tagen aufgenommen hat. Und darauf insbesondere die Textzeile „As a fuck, son, you suck“ („Bang‘).

Das wollen mir als nächstes von ihr sehen: Jedenfalls nicht ihre nackten Brüste im Playboy! Dafür aber vielleicht ein Duett mit Jon Spencer?