Jury-Mitglied Will Smith hat sich mit einer verbalen Backpfeife aus Cannes verabschiedet
Auf der abschließenden Pressekonferenz der Filmfestspiele griff Will Smith einen wichtigen Kritikpunkt auf.

Die Preisträger stehen fest, der große Filmzirkus verabschiedet sich aus Cannes. Und nach der Preisverleihung, bei der eine schwedische Gesellschaftssatire und die deutsche Schauspielerin Diane Kruger ausgezeichnet wurden, hielt die Jury von Cannes noch einmal eine gemeinsame Pressekonferenz ab.
Mehr Frauen, mehr Hautfarben
Dass Sofia Coppola für „Die Verführten“ einen Regie-Preis gewann, wurde auf der finalen Pressekonferenz besonders hervorgehoben. Sie ist erst die zweite Frau in der langen Geschichte des Festivals, die einen Preis für die Inszenierung erhält. Jessica Chastain forderte aber auch eine erhöhte Anzahl weiblicher Regisseurinnen, damit Frauen im Kino nicht nur Figuren sind, sondern auch deren Perspektiven und Geschichten besser erzählt werden.
Will Smith freute sich ebenfalls darüber, dass mit der Auszeichnung für Coppola ein Zeichen für weibliche Filmemacher in der Filmbranche gesetzt wurde. Allerdings hatte Smith danach noch eine verbale Backpfeife für die Festival-Leitung parat.
„A couple black folks won’t hurt next year either“
Smith spielt mit der Aussage auf die Tatsache an, dass das Festival in seiner Programmauswahl zwar sehr international, aber eben keine wirkliche Bühne für schwarze Filmemacher bot. „We’ll talk about that another time“, sagte Smith noch im Nachgang.
Der Mangel an schwarzen Filmemachern in Cannes wird oft kritisiert. Vielleicht nimmt die Festivalleitung die Kritik nun ernster, nachdem sie von einem Jury-Mitglied kommt.