Johnny Cash – Johnny Cash With His Hot And Blue Guitar
Johnny Cash war der erste Künstler, der bei Sun Records eine Langspielplatte veröffentlichen durfte, obwohl Mitte der 50er Jahre auf dem Label auch Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Roy Orbison beheimatet waren. Da das Musikbusineß damals noch fast ausschließlich über Singles und Compilalions funktionierte, war es höchst ungewöhnlich, daß Johnny Cash im Sommer 1957 von Sam Phillips für eine Session in das kleine Studio in Memphis, Tennessee, gebeten wurde, bei der Songs für ein Debütalbum entstehen sollten. Der Star selbst erschien zu dieser historischen Aufnahme nicht erhobenen Hauptes, da seine Singles in den Monaten davor langsam aber sicher ihren Ereignischarakter verloren hatten. Erschwerend kam hinzu, daß Cash noch immer kein volles Vertrauen zu seiner Band gefaßt hatte, die aus den beiden Hobbymusikern und hauptberuflichen Automechanikern Marshall Grant und Luther Perkins bestand. Zwar hatten die drei mehr oder weniger zufällig einen höchst eigenständigen Sound zwischen Rockabilly und Country entwickelt, doch mußte sich Cash immer wieder bei Sam Phillips entschuldigen, da Luther Perkins wegen seines mangelnden Rhythmusgefühls regelmäßig Sessions in den Sand setzte. Der Präsident von Sun Records ließ sich da nicht aus der Ruhe bringen:“.Johnny, it’s worth it. you fcnow“, lautete seine Devise. Im August 1957 nahm Phillips‘ Partner Jack Clement mit Cash und seinen“.Tennessee Two“ acht neue Songs für JOHNNY CASH WITH His HOT AND BLUE GUITAR nach dem bewährten Muster auf: Marshall Grant spielte einen schlichten, soliden Kontrabaß, Luther Perkins begleitete mit seinem legendären, gedämpften „Tick-Tack-Tick-Tack“ an der E-Gitarre und Cash, der einen Papierfetzen zwischen die Saiten seiner akustischen Gitarre geschoben hatte, um mit dem Schnarren die Rhythmik zu betonen, erzählte und sang von Zügen, Gefängnissen, Verzweiflung und Gott. Die neuen Titel erschienen mit vier bereits als Singles veröffentlichten Nummern drei Monate später als Album, das in all seiner Minimalistik noch heute überraschend modern und radikal klingt. CHRISTOPH LINDEMANN Aufgenommen: diverse Sessions von Mai 1955 bis 4- August 1957, Sun Studios, Memphis, Tennessee Produzent: Sam Phillips, Jack Clement Beste Songs: „Folsom Prison Blues“,“.I Walk The Line“, „Rock Island Line“
Höchste Chartsposition USA: keine