Jimmy Page / Led Zeppelin: Versilbertes Denkmal


Wochenlang wühlte Jimmy Page, Led Zeppelin-Gitarrist und -Produzent, in den Archiven. Ziel der Schatzsuche: eine Vier-CD-Box als Denkmalpflege für den weihnachtlichen Gabentisch.

Zehn Jahre nach der jähen Bruchlandung des Zeppelins, ausgelöst durch die tödliche Alkoholvergiftung des Drummers John Bonham, versuchte sich Page nun in der Rolle der Archiv-Wühlmaus. Seine Auswahl: 54 Nummern (darunter vier unveröffentlichte Titel) verhalf er mit moderner Soundtechnik zu neuem klanglichen Glanz. Remastering nennt das der Fachmann. Für ME/Sounds kommentierte Page seine acht Lieblings-Zeppelin-Höhenflüge:

Kashmir „Stammt aus meiner CIA-Phase – damals hörte ich celtische, indische und arabische Musik. Den Text schrieb Robert Plant in Marokko.“

Stairway To Heaven – „Keineswegs als Hochzeitslied gedacht, obwohl es auf vielen Hochzeiten gespielt wurde.“

Whole Lotta Love – „Hatte ich eigentlich nur geschrieben, um aus Roberts Stimme etwas mehr als sonst rauszukitzeln.“

Since I’ve Been Loving You – „War beim Remastern das schwierigste Stück Arbeit: John Bonhams Bass Drum-Pedal quietscht schlimmer als ein rostiges Fahrrad.“

Black Dog „Haben wir in einem walisischen Landhaus komponiert, wo es a tatsächlich diesen uralten, komischen schwarzen Hund gab.

Communication Breakdown – „Anfangs habe ich unsere Texte selber geschrieben. Hier rechne ich mit einer untreuen Frau ab.“

Dazed And Confused „Hat nichts mit Drogen zu tun. Der Song stammt noch aus meiner Yardbirds-Zeit.“

Achilles Last Stand „Dieser Song entstand in einer sehr schwierigen Zeit nach Roberts Unfall auf Rhodos. Während der Gesangsaufnahmen mußte er sogar im Rollstuhl sitzen.“