Wenn man sagt, dass etwas ‚deutsch’klingt – das Attribut gibt es ja durchaus „, überlegt Oliver Schrader von Silly Walks Movement, „dann ist das ja eigentlich eher negativ behaftet: ein bisschen steif oder gewollt oder so. Dass die Roots-Reggae-EP SILLY WALKS MEETS Patrice das erklärte Ziel, „mit internationalem Standardmitzuhalten“, erreicht, liegt zum einen an den erstklassigen Beats, die Schraderund David Meyer in ihrem Hamburger Studio programmiert haben, zum anderen aber auch an dem fantastischen Vokalisten. Patrice, in den Augen Schraders „aufgrundseines außergewöhnlichen Talents sowohl als Songivriter als auch als Performer […] einer der besten Künstler zur Zeit, mit denen man arbeiten kann“, denkt seit Jahren global. „Was ich versuche, ist gute Songs zu schreiben, die internationalgültig sind“, sagt Patrice selbst, und er hat Erfolg. In Frankreich gehen seine Platten in die Charts, in Paris hat er das „Bataclan‘ ausverkauft, er spielte in New York und Kalifornien und tourte mit Manu Chao, Lauryn Hill und Sly &. Robbie. Wo seine Qualitäten liegen, weiß der semi-legendäre deutsche Elektroniker Burnt Friedman, der mit Patrice für sein Nu Dub-Projekt can’t cool zusammenarbeitete: „Patrice hat ernsthaftes künstlerisches Interesse daran, etwas Großartiges zu schaffen. Wir sind beide eher kritisch, aber zum Glück nehmen wir das Scheitern in Kauf, um voranzukommen.“ Patrice muss lachen, als er das hört „Er ist wirklich cool“, sagt er kopfschüttelnd. „Was Burnt meint: ich zum Beispiel – wie er wahrscheinlich auch – kann mir meine eigenen Sachen kaum anhören. Esgibt eine Zeit, dafindet man seineSachen super.Wenn man sie gerade schreibt.denkt man, Wow, das macht alles platt‘. Aber einen Monat später denkst du, .Mein Gott, was hab ich denn da gemacht?‘ Das kann dich in die Frustration treiben, oder man will es beim nächsten Mal einfach besser machen. Und ich glaube, dass uns dieses Phänomen nicht davon abhält, weiter Musikzu machen, sondern uns eher antreibt.“ Bevor Patrice in näherer Zukunft das nächste eigene Album fertigstellt „das im Sinne von ,How do you call it?‘ wieder (stilistisch) nicht definierbar sein wird“ präsentiert ihn musikexpress in diesem Jahr in Deutschland noch mitder ausgedehnten „Gojam‘-Unplugged/ Raw Uncut-Tour. Begleiten wird ihn die Shashamani Band. www.patriceonline.net