James Toback muss wegen sexuellen Missbrauchs Milliardenbetrag zahlen
Insgesamt sagten 40 Frauen im Prozess gegen den Drehbuchautoren aus.

James Toback wurde 2022 angeklagt und des sexuellen Missbrauchs und anderer Verbrechen beschuldigt, die er zwischen 1979 und 2014 begangen haben soll.
Wie „Spiegel“ berichtet, sagten im Prozess insgesamt 40 Frauen gegen ihn aus. Am 9. April fiel nun das Urteil und den Anwälten der Klagerinnen zufolge muss Toback einen Schadensersatz von 1,68 Milliarden US-Dollar (circa 1,51 Milliarden Euro) zahlen.
Das Ziel sei Gerechtigkeit
Bei dem Gerichtsurteil handelt es sich um eines der umfangreichsten seit dem Start der #MeToo-Bewegung. Insgesamt soll es 280 Millionen US-Dollar Schadensersatz und 1,4 Milliarden US-Dollar Strafschadensersatz umfassen. Brad Beckworth, ein Anwalt der Klägerinnen, sagte laut „Variety“ diesbezüglich: „Ich denke, die Geschworenen haben sich laut und deutlich geäußert.“ Weiter erklärte er, dass sie wollten, „dass ihre Stimme gehört wird und im ganzen Land widerhallt, um Insidern und Menschen in Machtpositionen zu sagen, dass wir es nicht tolerieren werden, wenn diese Macht gegen Frauen eingesetzt wird.“
Ein weiterer Anwalt, Ross Leonoudakis, erklärte, dass das Geld nicht der „einzige Motivationsfaktor“ sei. „Wir sahen eine einzigartige Gelegenheit, diesen Überlebenden zu helfen, Gerechtigkeit zu finden.“
„Variety“ zufolge nahm der 80-Jährige selber nicht an der Verhandlung teil. Im Vorhinein habe er jedoch behauptet, dass jede sexuelle Aktivität einvernehmlich gewesen sei. Auch bei den Vorverhandlungen ist er nicht erschienen, wodurch es bereits zu einem Versäumnisurteil gegen ihn kam.
Ausgenutzte Machtposition
Toback verfasste 1991 das Drehbuch zum Film „Bugsy“ und war zudem Autor und Regisseur der Filme „The Pick-up Artist“ und „Two Girls and a Guy“. Ihm wurde vorgeworfen, über Jahrzehnte hinweg durch die Straßen New Yorks gezogen zu sein, um junge Frauen anzusprechen, sie zu Treffen einzuladen und ihnen Rollen in Filmprojekten in Aussicht zu stellen. Zahlreiche Frauen beschuldigten ihn, sie anschließend sexuell missbraucht zu haben – unter anderem im Harvard Club, in seiner Wohnung, in seinem Schnittstudio sowie in öffentlichen Parks in New York.
#MeToo ist noch lange nicht vorbei
Die #MeToo-Bewegung wurde in Hollywood losgetreten, als 2017 mehr als 100 Frauen dem Produzenten Harvey Weinstein Vergewaltigung und sexuelle Belästigung vorwarfen. Die Bewegung erreichte damals internationale Aufmerksamkeit. Tausende Menschen traten mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit und sorgten damit teilweise für eine Verschärfung der Gesetze.