Iron Maiden – Long Beach, Arena


Die englische Invasion rollte an. Zunächst Fastway, Eddie Clarkes neue Gruppe – mit Jerry Shirley an den Drums, Charlie McCracken am Baß und dem Iren Dave King hinter dem Gesangs-Mikro: eine Mischung aus ZZ TOP-Boogie, kompromißlosem Schwermetall und gefühlvollem Blues – live weitaus besser als auf Vinyl.

Saxon allerdings war dem Publikum offensichtlich vertrauter: Solider, verschwitzter Heavy Metal – die Kids in der ausverkauften Arena gaben volle Rückendeckung. Und dann…

Die Menge fraß Iron Maiden geradezu aus der Hand, Und was Bruce & Co. ihr vorwarfen, war wirklich ‚ exzellenter Stoff. Mit dem neuen Titel „The Trooper“ schienen gleich die Zeichen auf Sturm gesetzt. Doch dann – eine Ansage: „Unsere Plattenfirma hat uns gesagt, daß NUMBER OF THE BEAST (freundlicher Beifall) vielleicht ein bißchen zu heavy war. Daß wir auf unserer neuen LP etwas softer sein sollten, um im Radio gespielt zu werden. (laute Buhs) Stattdessen haben wir uns entschlossen, noch härter zu werden, da unser Publikum diesen New Wave-Scheiß nicht hören will.“(tosender Beifall) Als dann noch dicke Trockeneis-Schwaden über die Bühne kriechen, ist das Publikum nicht mehr zu halten. Was folgt, ist ein Sturmlauf sondergleichen: „Flight Of Icarus“, „Die With Your Boots On“, „Number Of The Beast“, „Charlotte The Harlot“ und „Dune“. Allein bei „Revelations“ mit einem melodiöseren Mittelteil geht der Power-Pegel aus dem roten Bereich zeitweilig zurück.

Schließlich war es Zeit für das, was Iron Maiden ausmacht: Licht und Explosionen und – wie konnte ich je ohne ihn leben! – Eddie, das Bandmonster, in einer Zwangsjacke. Das Ungeheuer schwebt auf die Bühne, Bruce tritt ihm kräftig in die Eier, das Monster befreit sich, die Band verläßt die Bühne – und das Publikum schreit nach mehr.

Iron Maiden sind nach wie vor eine unglaublich gute Heavy Metal-Kultband. Wie es sich für eine Band dieses Kalibers gehört, gaben sie alles, was sie zu geben hatten.