Interpol – Turn On The Bright Lights
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Skeptisch wurden Interpol beäugt, als ihr Debütalbum TURN ON THE BRIGHT LIGHTS im Jahr 2002 erschien. Die sorgfältig inszenierte Arroganz der Band aus New York City spiegelte sich nicht nur in teuren Anzügen und den nüchternen Liveshows wider, sondern fand Erklärung in ihrem Werk. Wo Joy Divison mit CI.OSER aufgehört hatten, nahmen Interpol 22 Jahre später den Faden wieder auf und definierten Post-Punk für sich neu. Paul Banks‘ kryptisch-lyrische Texte über Verlust und Fragen der menschlichen Existenz, sein lakonischer, verletzter Tonfall und der Bass, der das Klangbild dieser Musik dominiert, bildeten den düsteren Gegenentwurf zur damaligen New-York-Rockszene mit Bands wie den Strbkes und den White Stripes. TURN 0N THE BRIGHT UGHTS war kein revolutionärer Akt, wurde aber trotzdem richtungweisend für den 80er-Trend der 00er Jahre.
ME 10/2002:
“ TURN ON THE BRIGHT LIGHTS ist eine musikalische Droge, die nur gegen Rezept oder Personalausweis ausgebändigt werden sollte. Weil sie unmündige Geisterauf etwas Gefährliches und Revolutionäres verweisen könnte: Es gibt coole, hippe Rockmusik jenseits der Strokes, White Stripes und Yeah Yeah Yeahs.“