ICH DENKE, ICH BIN. ALSO BIN ICH.


„Ich bin in einer Tradition mit Gil Scott-Heron und Miles Davis.“

(„New York Times“, Ju ni 2013)

„Ich bin der Michael Jordan der Musik.“

(„New York Times“, Ju ni 2013)

„Ich bin der größte lebende Rockstar.

Ich bin Axl Rose.

Ich bin Jim Morrison.

Ich bin Jimi Hendrix.“

(„W Magazine“, Ju ni 2013)

„Ich bin Warhol. Ich bin der mit Abstand einflussreichste Künstler unserer Generation. Ich bin Shakespeare höchstpersönlich. Walt Disney, Nike, Google.“

(Shade 45, September 2013)

„Wenn sich jemand hinstellt und so etwas wie ‚Ich bin ein Gott‘ sagt, sagen alle: ‚Was glaubt er, wer er ist?‘ Habe ich euch doch gerade gesagt, wer ich glaube, dass ich bin. Ein Gott. Habe ich euch gerade gesagt.“

(Shade 45, November 2013)

SCHOOL OF THOUGHT: DAS ABC DES RAPPERS

A wie A. P.C.: Für das französische Label entwarf West schon zwei Kollektionen. Dabei: die normalste Jeans, die jemals für 300 Tacken zu erwerben war.

B wie „BDTF“: Connaisseurs-Code für MY BEAU-TIFUL DARK TWISTED FANTASY, Wests kanonisches Konsens-Album (2010). Beweis, dass der beste Brei immer noch von einer Heerschar von Köchen kommt. Solange die Justin Vernon oder RZA, Pusha T oder, ähm, Elton John heißen.

C wie „Can’t Tell Me Nothing“: Wer dieses Stück fühlt, versteht Kanye West. Der Inbegriff seines Swags.

D wie Drake: West über Drake: „Seinetwegen haben Jay-Z und ich WATCH THE THRONE gemacht.“ Drake über West: „Der Größte aller Zeiten. Die Streitzeit ist um. Bald wohl mehr gemeinsame Musik. <3“

E wie Eltern: Wests Vater Ray war Fotojournalist und bei den Black Panthers aktiv. Seine 2007 verstorbene Mutter Donda war Universitätsprofessorin für Englisch. „My parents made me“, sagte er 2013 der BBC. „That’s exactly who I am.“

G wie GRADUA-TION Wests drittes Album. Sein Stadionrockmoment. Nur ohne Rock. Dafür mit umso mehr Stadion sowie originell eingesetzten Samples von Daft Punk und Michael Jackson.

H wie Hudson Mohawke: Bilderbuchschotte und Beatpionier. Seine erste Produktion für West, „Mercy“, war 2012 der Clubhit des Jahres. Gehört seitdem zum engsten Kreis.

I wie Izvor Zivkovic: Einer von vier Management-Verantwortlichen in der West-Welt – neben den mächtigen Firmen Roc Nation und HipHop Since 1978 sowie Wests eigener Kreativfabrik DONDA.

J wie J Ivy: Macht Spoken Word. Durfte trotzdem auf Wests Debüt, ebenso wie GLC, der auch so etwas wie Spoken Word macht und auf Wests Debüt durfte; vermutlich, weil er bereits bei Wests erster Gruppe Go-Getters dabei war.

K wie Kim Kardashian: Wests Ehefrau seit Mai 2014, Schwester von Kourtney und Khloé Kardashian.

L wie LATE REGISTRATION: Wests zweites Album. Machte HipHop musikalischer als je zuvor und wurde konsequenterweise auch in Abbey Road mit einem Streichorchester aufgenommen („Late Orchestration“).

M wie Mike Dean: Studioveteran aus Texas. Produzierte schon Scarface und UGK. Jetzt Wests Mann am Mischpult.

N wie No I.D.: Produzent aus Chicago. Als Mann hinter Commons frühem Klassiker „One Day It’ll All Make Sense“ eine große Inspiration für West. Nennt No I.D. seinen „Mentor“.

O wie Obama: Michelle Obama stammt ebenso wie West aus Chicago South Shore. Das hinderte ihren Gatten nicht daran, den Rapper wegen seiner wiederholten Ausfälle als „Jackass“ zu bezeichnen. Der Vollständigkeit halber: Wests Musik findet der US-Präsident trotzdem „herausragend“.

P wie Paris: Wests heimliche Lieblingsstadt. Hier nahm er gemeinsam mit Jay-Z ein Album auf und gemeinsam mit der Weltöffentlichkeit Kim Kardashian zur Frau.

Q wie 808S &HEARTBREAK: Wer sagt, dass ich nicht „808“ mit Q schreiben darf? Wer, huh? Ich bin Banksy. Ich bin Maradona. Ich bin Mandela. Ich singe, wann’s MIR passt. Und ich schreibe „808“ wie’s MIR gefällt.

R wie Rassismus: Gibt es laut Kanye West immer noch und das überall. Umso wichtiger sind Stücke wie „All Falls Down“ oder „Black Skinhead“, die smarte Sozialkritik mit Style paaren wie nur ganz wenige Rapsongs.

S wie Syleena Johnson: Syleena ist die Tochter des Sängers Syl Johnson, der wiederum gut befreundet war mit George Daniels, dem Ex-Mann von Minnie Riperton und Adoptivvater von R. Kelly. In kurz: Chicago Royalty. Für Syleena, selbst eine begnadete Sängerin, produzierte West sein größtes Soul-Stück, „Bulls-Eye (Suddenly)“, auf dem auch Common zu hören ist.

T wie THE COLLEGE DROPOUT Wests Debüt von 2004. Verkaufte sich millionenfach und versöhnte Fundis mit Fun-Fans. Vielleicht für immer.

U wie Uni: West studierte eine Weile, ganz die Frau Mama, Englisch an der Chicago State. Mit 20 aber war ihm, zum Unbill selbiger, endgültig klar, was seine Berufung ist.

V wie Versace: Vielfach von West erwähnter Edelschneider, oft mit kapitalismus-und selbstkritischem Unterton: „I can’t even pronounce nothing, pass that Wör-säi-si!“

W wie WORLD RECORD HOLDERS: Erstes und einziges, nie offi ziell veröffentlichtes Album der Go-Getters. Gibt’s im Netz. Ist aber nicht so gut.

X wie X-Rated: West ist ein ganz schönes Ferkel. Der YEEZUS-Song „I’m In It“ zum Beispiel fiele rein textlich auf einem Album von King Orgasmus One nicht weiter auf. Auch ein Albumcover musste er mal zurücknehmen, weil: Titten.

Y wie YEEZUS: Sex! Politik!! Rick Rubin!!! Schwarz-Weiß!!!! KUNST!!!!! Kritikermusik, wie sie im Buche steht. Trotzdem geil.

Z wie Zen-gleiche Ruhe: Nicht Wests Ding. Aber man kann ja nicht alles können.

ICH HATTE J A KANYE AHNUNG

Zehn West-Hits, die kaum jemand gehört hat

1. Talib Kweli feat. Jay-Z, Kanye West, Mos Def & Busta Rhymes -Get By (Remix)(2003)

2. Kanye West, Ludacris &The Game – Where You At?(The Whole City Behind Us) (2003)

3. Carl Thomas feat. Kanye West – The Way That You Do (2004)

4. Brandy feat. Kanye West – Talk About Our Love (2004)

5. Keyshia Cole feat. Kanye West – I Changed My Mind (2004)

6. Cassidy feat. Kanye West & Ne-Yo – My Drink N My 2 Step (Remix)(2007)

7. Young Jeezy feat. Kanye West – Put On (2008)

8. Kanye West feat. Dwele, Clipse & Colin Munroe – Flashing Lights (Remix)

9. Rick Ross feat. T-Pain, Lil Wayne & Kanye West -Maybach Music 2 (2009) 10. Chris Brown feat. Drake, Kanye West & André 3000 -Deuces (Remix)(2010)

BEINFLUSST VON:

No I.D. / The Pharcyde

Coldplay /Miles Davis

Martin Luther King /Elon Musk

Steve Jobs /Tom Ford

Wu-Tang Clan (Foto) / Gott

HAT BEEINFLUSST:

Alle

Jay-Z / Gott

(vielleicht)