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Hotlist 2025: Das sind unsere Newcomer:innen des Jahres – Part 1

Wir wagen einen Blick in die Zukunft. Wer sind die besten neuen Bands und Künstler:innen? Hier der 1. Teil.


Schöner Scheitern: Sophie Hunter

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Irgendwo zwischen trockenem New Yorker Großstadthumor und schwindelerregenden Reimketten ist die supertalentierte Pop-Rapperin Sophie Hunter zu Hause. Es riecht leicht nach Angstschweiß und kaltem Pizzafett – aber auf eine poetische Art.

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„Curvy, curly, but Im, also kinda like your uncle.“ Sophie Hunter – 50 Prozent dicke, rote Locken, 50 Prozent umwerfende Stimme – pöbelt sich durch die Weltgeschichte. In unfassbar vielschichtigen Bars über bombenfesten Trompetenbeats lässt sie unswissen, dass sie ihr Leben … irgendwie nicht so ganz auf der Reihe hat. Alternative Pop-Rap könnte man es vielleicht nennen, aber mit super-smarten Texten. Ihre Stimme strahlt eine Mischung aus Autorität, Selbstbewusstsein und Lässigkeit aus, wie man sie vielleicht nur unter New Yorker:innen findet. Dabei sind ihre Lyrics alles andere als abgehoben.

Hunter, die in Connecticut aufgewachsen und vor fünf Jahren nach Brooklyn gezogen ist, navigiert in ihren Texten den chaotischen Großstadtalltag der 2020er-Jahre und kämpft mit Klassismus und Depressionen. Auf ihrer aktuellen EP „Wail!“ erfindet sie mit trockenstem Humor das White-Trash-Image à la Lana Del Rey neu. Natürlich hat Sophie nur eine Jeans, die ihr passt, natürlich klärt sie sich Sexdates nicht auf Hinge, sondern auf einer Plattform für Dogsitter, und natürlich wäre sie ein Spice Girl geworden, wenn Antidepressiva unter Gewürzen laufen würden. Wie bei einem Poetry Slam hat jede ihrer Zeilen mindestens zwei Bedeutungen und bis man alle davon verstanden hat, schaffen es ihre Tracks locker ganz oben in die On-Repeat-Playlist. Mit ihrer Dichtkunst hat die Rapperin sich sogar eine Einladung als Gastdozentin am renommierten Berklee College of Music gesichert. Ihr Flow ist so komplex, dass man auch beim fünften Mal hören noch neue Reime findet, und ihre soulige Singstimme setzt dem Ganzen die Krone auf.

Text: Fe Ferraris

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