History
Eine der erfolgreichsten Rockbands Großbritanniens fand 1972 in der Ära des Glam-Rock als buntschillernde Alternative zwischen Led Zeppelin und David Bowie zusammen: Queen. Hervorgegangen aus den Combos Smile und Wreckage, legte sich das Quartett den zweideutigen Namen Queen zu (englisch für Königin, im Slang aber ein gebräuchlicher Terminus für Tunte). Die Musiker gefielen sich in affektierten Posen und bizarren Exklusivmodellen der englischen Modestylistin Zandra Rhodes. Doch erst eine Dekade nach dem Start – kreativ freilich schon relativ ausgebrannt -feierten Queen weltweit Erfolge. Bis zum tragischen AIDS-Tod von Sänger Freddie Mercury 1991 zählte das Quartett zu den international beliebtesten Rock-Acts. Mit zunehmender Popularität entwickelte das mehr und mehr vom exzentrischen – nach eigenem Bekunden bisexuellen – Mercury dominierte Gespann ein stilistisch breitgefächertes Repertoire, das von süßlichem Radio-Pop bis hin zu zerdehntem Breitwand-Art-Rock jedes nur erdenkliche Genre streifte. Die einst innovativen Musiker entwickelten sich fortan zu schwülstigen Perfektionisten. Queen ließen keinen Produktionstrick aus und betrieben im Studio und auf Tour einen schier unglaublichen technischen Aufwand. Daß ihr Zenith längst überschritten war, wollten oder konnten die Musiker nicht wahrhaben. Der anfangs reizvolle Kontrast zwischen Frontmann Freddies androgynem Falsetto und Brian Mays Gitarren-Extravaganzen wurde später von aufgeblasenem Pathos abgelöst. Die Fans hielten Freddie und Co. trotzdem die Stange. Jäh gestoppt wurde die gutgeölte Rock-Maschinerie erst durch Mercurys Ableben. Vorher veröffentlichten sowohl Freddie Mercury als auch Brian May, Bassist John Deacon und Drummer RogerTaylor Solo-Alben, die sich jedoch vom Queen-Sound nicht allzuweit entfernten. Das offiziell nie aufgelöste Rest-Trio wirft mit schöner Regelmäßigkeit unveröffentlichte Songs und Sampler auf den Markt. Eine seit Jahren in der Gerüchteküche kursierende Band-Reanimation, mit George Michael als Sänger blieb dem Publikum bislang erspart.