„Überdrehte, frech-hektische Musik mit einer energiegeladenen, futuristischen Note“, urteilte der Musikexpress einst über XTCs Debütalbum „White Music“. Das im englischen Swindon aus der Glam-Punk-Combo Helium Kidz hervorgegangene Unternehmen konsolidierte sich nach einem kurzen Intermezzo mit Keyboarder Barry Andrews (1977 bis 1979) und nach Schlagzeuger Terry Chambers Abgang im Jahr 1983 (er wurde durch den nicht als Bandmitglied zählenden Studiomusiker Pete Phibbs ersetzt), als Triumvirat: Andy Partridge, Hauptkomponist, Sänger, Gitarrist und originelles Sprachrohr der Band, Bassist und Zweitstimme Colin Moulding, sowie Gitarrist Dave Gegory, der erst kürzlich mit seinem Ausstieg bei XTC überraschte. Im aufkeimenden Punk-Fieber der späten siebziger Jahre bezeichnete die Londoner Presse XTC dank brillanter Songs wie dem trefflich betitelten „This Is Pop“ als die „New Wave Beatles„. Von Anfang an überraschten Partridge und Co. durch unerwartete Finesse und stilistische Gratwanderungen zwischen Pop, Rock, Blues, Jazz und Punk. Mit Alben wie „Go 2“, „Drums And Wires“ und „Black Sea“ etablierte sich das Quartett schnell als feste Größe der britischen Szene, der auch in den USA, Australien, Japan und auf dem europäischen Kontinent eine treue Anhängerschaft sicher war. Werke wie das nur in England erhältliche Doppelalbum „English Settlement“ stellten mit ihrem expressionistischen Textstil Andy Partridge als Songschreiber auf eine Stufe mit John Lennon und Ray Davies. Den kommerziellen Durchbruch, den XTC nie erreichten, schaffte hingegen deren Alter Ego-Formation „The Dukes Of Stratosphear“. Von deren Alben wurden allein in den USA über 500.000 Einheiten verkauft. Doch spätere Werke wie „Skylarking“ (1986) oder „Nonsuch“ (1992) – wieder unter dem Logo XTC — blieben vom großen Publikum weitgehend unbeachtet. Nach langer künstlerischer Pause, die eine stille Auflösung XTCs vermuten ließ, erscheint nun im Frühjahr 1999 ein neues Studioalbum von den beiden verbliebenen Bandmitgliedern Andy Partridge und Colin Moulding.
