Als dritte Nachfolgeformation in einer außergewöhnlichen Reihe von Bands aus der Hauptstadt Nordrhein-Westfalens entstand 1975 La Düsseldorf. Zuvor gehörte der multiinstrumentell begabte, am 24.3.1946 geborene Klaus Dinger (voc, g, synth, dr) schon zur Urformation von Kraftwerk mit Florian Schneider-Esleben, Ralf Hütter und Michael Rother. Mit letzterem gründete er nach der Trennung 1971 die Band Projekt Neu!, die drei innovative Alben abwarf. Nach dem Ausscheiden des auf Solopfaden wandelnden Rother tat sich Dinger mit Bruder Thomas (voc, synth, 29.10.1952) sowie dem ehemaligen Tontechniker von Conny Plank, Schlagzeuger Hans Lampe (30.4.1952), zusammen – beide wirkten schon auf dem dritten Neu!-Album als Gastmusiker mit. Zwischen 1976 und 1980 entstanden die Alben La Düsseldorf, VIVA und individuellos. 1983 veröffentlichte die Band eine letzte Single, danach trennte Klaus Dinger sich von seinen Mitspielern und stellte eine neue Besetzung zusammen. Aus rechtlichen Gründen durfte das 1984/85 eingespielte „Neondian“ jedoch nur unter der Interpretenangabe Klaus Dinger + Rheinita Bella Düsseldorf erscheinen. Erneut im Gespann mit Dinger entstanden in den Jahren 1986/87 Aufnahmen für ein fünftes La-Düsseldorf-Werk, das die damalige Plattenfirma ebenso ablehnte wie das zur gleichen Zeit bei einer kurzzeitigen Wiedervereinigung mit Michael Rother aufgezeichnete vierte Album von Neu!. Erst Anfang der 90er Jahre gelang es Dinger, neue Projekte zu realisieren: Nach nur zwei Alben unter dem Namen Die Engel des Herrn gründete er 1995 die stilistisch verwandte Formation La! Neu?
