History


Die USA Mitte der 70er Jahre: Nach Nixons Watergate-Lügen ist der Glaube an die Unschuld von „god’s own country“ verloren, und die Ölkrise hat den Menschen erstmalig die Grenzen des Wachstums vor Augen geführt. Pop ist langweilig geworden, hat sich längst seine saturierten Mainstream-Götzen geschaffen. Eine neue Jugendbewegung, die sich beiderseits des Atlantiks formiert, wird gespeist aus der Unzufriedenheit der Straflenkids und der linkslastigen Liberalität der Hochschulen. David Byrne (geboren am 14-5-1952 in Dunbarton, Schottland!, Chris Frantz (8.5.1951] und dessen Lebensgefährtin Martina Weymouth [22.11.1950) gehören dazu. Ende 1974 haben sie ihre Studien an der Rhode Island School Of Design abgebrochen und leben ge-! meinsam in einem Loft in New York. 1 Ihre ersten Auftritte im berühmten CBGB’s absolvieren sie noch zu dritt. 1976 stößt Jerry Harrison (21.2.1949) dazu, der erste Erfahrungen bei Jonathan Richmans Modern Lovers sammelte – die Talking Heads sind komplett. Ihr fragil-fiebriger Bandsound findet schnell Ohren beim jungen Pop-Publikum. Bis zu ihrem kommerziellen Höhepunkt mit little creatures gilt das sich künstlerisch rasant entwickelnde CEuvre der Talking Heads als schick und hip. Spätestens nach true stories, einem Filmprojekt von David Byrne, zeigen sich jedoch Risse im Bandverbund. Weymouth und Frantz, seit 1977 verheiratet, kanalisieren ihren Frust im erfolgreichen Nebenprojekt Tom Tom Club, Harrison bringt Soloalben heraus. Ende der 80er besteht die Band nur noch auf dem Papier und ist tief zerstritten. Die offizielle Auflösung 1991 ist nur noch ein formaler Akt. 1996 versuchen Harrison, Weymouth und Frantz ohne Byrne ein Comeback als The Heads. Ihr Album NO TALKING. JUST HEADS enttäuscht künstlerisch und kommerziell. Erst 2002 kommt die Originalgruppe zu ihrer Einführung in die Rock’n’Roll Hall Of Farne für ein kurzes Konzert wieder zusammen. Von einer Reunion ist nicht die Rede. Weymouth und Frantz halten bis heute sporadisch ihren Tom Tom Club am Leben. Jerry Harrison hat sich in den 90ern als Produzent (Live, Crash Test Dummiesl einen Namen gemacht. Byrnes Arbeiten reichen von Fotobüchern bis zu Filmmusik („Der letzte Kaiser“), nicht zu vergessen sein Plattenlabel Luaka Bop.