HipHop-Recap: Mit Nicki Minaj, Kitty Kat, Kwam.E und Takt 32
Nicki Minaj veröffentlicht ihr fünftes Studioalbum PINK FRIDAY 2 mit ordentlich vielen Pop-Referenzen.
Puh! Nicki Minaj meldet sich zurück und das gleich mit 22 Songs. Ohne zu spoilern, kann man sagen, dass hier ein Banger nach dem nächsten serviert wird. Wem nach 70 Minuten nach Abwechslung ist, wird nicht hängen gelassen. Dafür sorgen Kitty Kat, Takt32 ft. Liquit Walker und Khrome und Kwam.E, die von R&B-gleichen Flow zu hartem Straßenrap alles an den Start bringen.
Nicki Minaj – PINK FRIDAY
Lasst uns mit dem Elefanten im Raum beginnen: Queen Nicki hat nach fünf Jahren ein neues Album veröffentlicht. Dabei handelt es sich nicht um irgendeins, sondern um den Nachfolger ihrer 2010 erschienenen Debütplatte PINK FRIDAY. Das Album, mit dem die US-Rapperin ihren Durchbruch erlangte und auf dessen Deluxe Version auch ihr Hit „Super Bass“ vertreten war. Auf der Fortsetzung liefert Miss Minaj 22 neue Tracks – wenn man von den vorab veröffentlichten Single-Auskopplungen absieht – und startet mit „Are You Gone Already“ emotional. Zunächst zu hören ist eine Tonaufnahme, in der die 41-Jährige zu ihrem Sohn spricht und ihn auch ins Mikro grüßen lässt. Dann überrascht sie mit einem hoch gepitchten Billie Eilish-Sample des Songs „when the party’s over“. Es folgt ein harscher Cut durch einen tiefen Bass, der aus dem Pop-Hit ein Rap-Track macht. Bereits zu Anfang adressiert Nicki Minaj auch ihren Vater, in dem sie ihrem Sohn sagt, dass er seinen Großvater nie kennenlernen wird: „You never got to meet Papa“. Hier bezieht sie sich darauf, dass ihr Vater 2021 bei einem Unfall mit Fahrerflucht umgebracht worden ist.
Abgelöst wird der eher intimere Song anschließend von „Barbie Dangerous“, auf dem Minaj durch schnell getaktete Parts ihre Rap-Skills untermalt. „FTCU“ lässt bedrohlichen Trap auf einen aggressiven Beat treffen und zeigt: Das ist straighter Gangsterrap. Neben den Flows der Platte bietet das Werk auch sehr viele Ostereier in Form von Samples. Von Cyndi Laupers „Girls Just Want To Have Fun“ in „Pink Friday Girls“, über Jesper Mortenses „Move Your Feet“ in „Everybody“, hin zu Debbie Harrys und Chris Steins „Heart of Glass“ in „My Life“ – um nur einige zu nennen. Unter den Gastbeiträgen ist wenig überraschend ihr Langzeitbegleiter und Rap-Kollege Drake als auch ihr Mentor Lil Wayne vertreten. Hinzu kommen allerdings auch Legenden wie J. Cole, Future und Lil Uzi Vert. Neben den abwechslungsreichen Sounds und Beats lassen sich bei jedem Durchhören noch mal neue Aspekte auf PINK FRIDAY 2 entdecken.
Kitty Kat – „Wuz poppin“
Auf Kitty Kats neuster Single „Wuz poppin“ fragt sie ihre momentane Flamme: „Kommst du heut Nacht noch mal zu mir?“ Viel mehr lässt sich thematisch nicht wirklich zu dem Song sagen. Auf den smoothen, elektrisierenden Beat von Back2Back, schmiegt sich die ruhige Stimme der 41-Jährigen an. Dabei rappt sie diesmal nicht, sondern zeigt eher R&B-angehauchten Gesang.
Takt32 ft. Khrome und Liquit Walker – „Bitumen“
Weniger ruhig, dafür mehr Straßenrap kommt in dieser Woche von Takt32. In seiner neuen Single „Bitumen“ holt er sich Liquit Walker und Khrome dazu, um über das Aufwachsen und harte Leben auf den Berliner Straßen zu rappen. Auf einem eindringlichen Beat von Rych und Magestick thematisiert das Trio Schlachten, Drogen und das Durchkämpfen.
„Sag dein’n Jungs: Hier hilft nicht weiter schlau zu reden, wenn es knallt/Am Ende heißt es Überleben, das‘ die Regel Nummer eins/Ja, für Helden werden bei uns keine Denkmäler gebaut/Sie werden höchstens zu Tattoos, dann Gespenster auf der Haut“
Kwam.E – „NFL“
Auf einem Instrumental von Ove rappt Kwam.E über Erfolg und Geld. Eine wenig unvorhergesehene Thematik. Allerdings schafft es der Rapper durch seinen einzigartigen Rapstil trotzdem in den Bann zu ziehen, während der Sound einen automatisch mitnicken und vom nächsten Moshpit träumen lässt.
„Mit den Boys in der Hood und es läuft Lil Durk/Du kannst mir vertrau’n, bin ein man off my word/Shoot, shoot, Steph‘ Curr’/Versteh‘ kein Wort, er macht Welle auf Percs/Egal, was du machst, Digga, Kwam did it first“