Herzplatten


NEUE SERIE: Die 1000 Lieblingsalben des Musikexpress

Big Star

#1 Record (1972)

Der legendäre Moment, in dem Erfolglosigkeit zum unverzichtbaren Kultfaktor erhoben wurde. Während der Rest der Welt bekifft war und von Indien träumte, versöhnten Alex Chilton und seine Kumpels britischen Pop und amerikanischen Rock. Nebenbei schrieben sie richtige Hits, die jedoch niemals die Charts erreichten.

Gun Club Miami (1982)

Der obskure Moment, in dem eine ganze Generation lernen musste, das Böse zu lieben. Denn Jeffrey Lee Pierce und seine Kollegen bewiesen: Mit Punk im Gepäck und der nötigen Hysterie in der Stimme kann sogar Country ziemlich cool klingen. Danach war man dann auch bereit für Jason & The Scorchers, für Hank Williams und Johnny Cash. Sonst hätte man schließlich was verpasst.

Giant Sand

Valley of Rain (1985)

Der weitgehend vergessene Moment, in dem die Wüste zum Gegenstand der Rockmusik wurde. Dazu musste Howe Gelb gar nicht von Weite und Einsamkeit singen, tat er aber natürlich trotzdem. Es hätte aber auch genügt, diesen Gitarren hinterherzulauschen, in deren Gebälk der Sand knirscht. Josh Homme sollte Gelb jeden Tag auf Knien danken. Und nicht nur er.

Seeed

New Dubby Conquerors (2001)

Der seltsame Moment, in dem Geografen entdeckten, dass Berlin auf Jamaika liegt. Das überraschte damals einige. Gefiel aber vielen. Und wird heute, noch mehr ebenfalls ziemlich gute Platten von Seeed und eine von Peter Fox später, allgemein als selbstverständlich hingenommen.