Heavy Pop


In Sachen Kommerzpop hat der 70er-ME ein paar Leichen im Keller.

Der Pop war dem ME nie fremd, und das ist gut so. Aber der Fratzenfasching, der sich da in einigen Ausgaben der frühen 70er abspielt, wenn plötzlich seitenweise die Supersauberpopfamilie The Osmonds (Donny O. oben rechts) grinst, ein David Cassidy samtäugig blickt, die unglaublich fürchterlichen Middle Of The Road Piefigkeitsschocks versetzen – das lässt einen auch mit 35 Jahren Abstand zusammenzucken; die Leser damals sahen dann wohl die breite Berichterstattung über die Pop-Titanen Bee Gees in einem milderen Licht. Richtig rund geht’s mit Glampop ab 1973; Bands wie Mud mit ihrem „extravaganten“ Grinsegitarristen Rob Davis (o.l.) sind angetan, den Betrachter rückwirkend gewaltbereit zu machen. Die neue Redaktion zieht Mitte der 70er einen Schlussstrich („keine Mud-Homestorys mehr!“ jubelt ein Leser). Sie erklärt Discopop zum Feind und nimmt die gigantisch erfolgreichen Abba-rote Tücher! -in einer langen Story im Mai 1977 als Exempel für seelenlosen, fabrizierten „Hochglanzprodukt“-Pop auseinander: „Einwegware (…) ein Triumph des Marketing-Managements, dem es egal ist, ob es in zehn Jahren eine Abba-Legende gibt. Aber es wird keine geben. „Nun…