Hammerbox: Blues-Punk aus dem Seattle-Nirvana
„Next Big Thing!“, bejubelte ein amerikanisches Rockmagazin jene Band, die das Grenzland zwischen derbem Hardrock und donnerndem Punk erforschen will: Das aus der nordwestamerikanischen Hafenstadt Seattle stammende Quartett Hammerbox funkt auf der selben Musikwelle wie ihre Nachbarn von Nirvana, Pearl Jam oder Soundgarden, hat aber in Carrie Akre eine Sängerin, die weniger nach einer Grunge-Sirene klingt, sondern eher an die bluesgetränkte Stimme von Melisa Etheridge oder an die kräftige Röhre einer Pat Benatar erinnert. „Wir sind sehr direkt und spontan, unsere Musik ist emotionsgeladen und ich glaube, es gelingt uns, etwas einzufangen. worauf die Zuhörer anspringen“, sagt Dave Bosch, Schlagzeuger von Hammerbox, die noch vor zwei Jähen ihr Debütalbum — von dem immerhin 15.000 Exemplare verkauft wurden — über eine kleine, lokale Plattenfirma unters Volk brachten. Mit ihrem neuen Werk NUMB gehören Carrie Akre, James Bosch, Harris Thurmond (Gitarre) und James Atkins (Bass) bereits zum Repertoire eines Medienriesen. „Next Big Thing!“, werden auch dort die Verantwortlichen gedacht haben, doch die Mitglieder von Hammerbox — erklärte Freunde des deutschen Kräuterlikörs Jägermeister — bleiben auf dem Teppich: „Wir sind nicht besser als andere Bands. Wir nehmen unsere Sache aber sehr ernst und hoffen, daß es universell genug isl, daß die Menschen auch andernorts etwas damit anfangen können“, meint James Atkins bescheiden. Denn er glaubt dem Hype nicht: „Derzeit werden wir hochgejubelt, und das ist eigentlich keine schlechte Sache — es gibt der Band zumindest die Chance, zu beweisen, was sie kann.“