Guter Schnitt


Wer professionell arbeiten will, der trennt Aufnahme und Nachbearbeitung. Der Camcorder kommt nur bei der Aufnahme zum Einsatz. Da soll er allerdings die maximal mögliche Bildqualität aus dem S-VHS-Standard herauskitzeln.

Ein professioneller Camcorder wie der GY-Xa aus der Profiabteilung von JVC bietet beste Bild- und Tonaufnahmequalität, und — fast genauso wichtig — alle Funktionen, die man für komplexere Aufgaben bei der Aufnahme braucht. Der X2 verwendet Vollformat-S-VHS-Kassetten zum Aufzeichnen, es lassen sich also auch Mammutkonzerte bis zu drei Stunden auf einer Kassette unterbringen. Mit dem notwendigen Zubehör (Akkus, Lade – und Netzgerät, Timecodeplatine und 13-fach-Zoomobjektiv) kostet der JVC-Camcorder rund 25000 Mark.

Sind Bild und O-Ton im Kasten, dann geht’s an die Nachbearbeitung. Zwei Videorecorder als Zuspieler, einer als Aufnahmegerät: Das ist die Grundvoraussetzung um mit Überblendungen, Mix- und Stanzeffekten arbeiten zu können, im Fachjargon heißt das AB-Roll.

Gesteuert werden die Recorder von einem Computer, der die Funktionen von Schnittsteuerung, Titelgenerator, Videomischer und Effektgerät wahrnimmt.

Zentrales Element ist dabei die Video Machlne Ltt« vom Hersteller Fast Electronic aus München. Video Machine Lite ist ein PC-Steckboard, das im Zusammenspiel mit der zugehörigen Software VM-Studio aus einem 486er-Windows-PC ein Videostudio macht. In Video Machine Lite ist auch ein per Computermonitor und Maus bedienbarer Audiomischer integriert. Video Machine Lite kostet laut Preisliste rund 5500 Mark, im Handel sind Preise unter 5000 Mark realistisch. Einen 486er-Rechner bekommt man mittlerweile mit Monitor schon unter 4000 Mark. Zu diesem Preis läßt sich ein Schnitt- und Bearbeitungsplatz mit gleichem Leistungsumfang mit konventionellen Einzelgeräten nicht realisieren.

Als Zuspieler und Recorder eignen sich kabelfernbedienbare Videorecorder. Wir haben drei NV-HS1000 von Panasonic ausgesucht. Die 1000er kosten je 2700 Mark und sind nahezu baugleich mit dem Blaupunkt-Recorder aus der Einsteigervariante.

Diese Lösung erlaubt mindestens semi-professionelles Arbeiten und Produzieren. Außerdem kann man problemlos höherwertige Videorecorder aus den Profiabteilungen der Recorderhersteller anschließen.