Golden Globes und Oscars 2018: Diese Filme werden die Gewinner des Jahres
Am Sonntag werden die Golden Globes verliehen, am 3. März die Oscars. Wir sagen, welche Filme Chancen auf die wichtigsten Filmpreise der Welt haben.
„The Shape of Water“
Guillermo del Toro hat sich etwas Zeit gelassen, um einen würdigen Nachfolger für „Pans Labyrinth“ zu drehen. 2006 wurde er mit dem Fantasy-Drama zur Regie-Hoffnung, nun mischt er eine fantastische Geschichte mit einem Liebesfilm. In „The Shape of Water“ verliebt sich eine stumme Putzfrau in einem Regierungslabor in ein mysteriöses Fischwesen, dem allerdings die Exekution droht. Die Romanze gewann bereits viele Auszeichnungen, darunter auch den Hauptpreis bei den Filmfestspielen in Venedig. Bei den Oscars und Golden Globes winken Preise in den Kategorien Bester Film und Beste Regie, dazu könnte Sally Hawkins als beste Darstellerin des Jahres ausgezeichnet werden. Kinostart 15. Februar 2018.
„Dunkirk“
Christopher Nolan kann sich Hoffnungen auf Preise für seine Regie machen, dazu ist „Dunkirk“ Favorit auf den besten Soundtrack des Jahres (Hans Zimmer) und Anwärter auf Preise für Effekte, Produktionsdesign, Schnitt etc. Für die Darsteller und das Drehbuch wird es eher keine Trophäen geben, Nolan hat in seinen Film technische Brillanz in den Vordergrund gestellt. Was für den Titel als Film des Jahres sprechen könnte: An den Kassen war „Dunkirk“ der erfolgreichste Film des Jahres 2017, der weder Remake, noch Fortsetzung war. Kinostart: bereits im Heimkino erhältlich.
„Call Me By Your Name“
Das Liebesdrama des Italieners Luca Guadagnino hat ein großes Problem namens „Moonlight“. Bereits 2017 räumte der Film von Barry Jenkins den Oscar für den besten Film des Jahres ab, 12 Monate später wird wohl kaum wieder ein Film über ein schwules Paar gewinnen. Dafür könnte es für den 22 Jahre alten Newcomer Timothée Chalamet für einen Award in der Kategorie Bester Hauptdarsteller reichen. Den Filmsong des Jahres hat Sufjan Stevens gemacht, an „Mystery of Love“ führt schlichtweg kein Weg vorbei. Kinostart: 1. März 2018.
„Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“
Wenn es nach uns ginge: Bestes Drehbuch, Beste Hauptdarstellerin (Frances McDormand), Bester Nebendarsteller (Sam Rockwell), Bester Film. „Three Billboards“ hat zwar einen sperrigen Titel, ist aber eine Mischung aus derbem Humor und tieftraurigem Drama – und das aus einem Guss. Ein Mädchen wurde brutal ermordet und vergewaltigt, die Mutter terrorisiert die Polizei, weil diese den Fall nicht aufklären kann. Es entsteht Chaos in einer Kleinstadt, die auch mit Hass auf Homosexuelle und mit Rassismus zu kämpfen hat. Was gegen den großen Run spricht: die unfassbar derbe Sprache des Films. Kinostart: 25. Januar 2018.
„The Post – Die Verlegerin“
Wie klassisch kann Kino im Jahr 2017 eigentlich noch sein? Spielberg dreht ein historisches Drama mit Meryl Streep und Tom Hanks – so klassisch. In „The Post“ geht es um die Pentagon Papers, mit denen die Zeitungen „New York Times“ und „Washington Post“ die Geheimnisse der US-Regierung vor und während des Vietnam-Krieges enthüllten. Streep und Hanks werden alle schon aus Prinzip für Darstellerpreise gehandelt, Ausstattung und Sets sind ebenfalls auszeichnungswürdig. Die inhaltliche Brücke zu Donald Trump, der den Kampf zwischen dem Weißen Haus und den Medien wieder aufflammen lässt, könnte „The Post“ sogar zur Auszeichnung als Bester Film tragen. Kinostart: 22. Februar 2018.
„Der seidene Faden“
Wenn Paul Thomas Anderson einen Film dreht, gilt dieser fast immer als Garant auf Auszeichnungen. Anderson zeichnete sich in der Vergangenheit für „Magnolia“, „There Will Be Blood“ und „The Master“ verantwortlich, nun ist er mit „Der seidene Faden“ zurück, der im Original „Phantom Thread“ heißt. Kritiker jubeln in den USA schon seit Wochen, Daniel Day-Lewis gilt als Favorit auf den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Es wäre der vierte Oscar für den wahrscheinlich besten Schauspieler unserer Generation, der mit „Der seidene Faden“ seinen allerletzten Film gedreht hat. Anderson darf auf Auszeichnungen für sein Drehbuch hoffen, als Wundertüte für die Oscars gilt außerdem noch die in Berlin lebende Luxemburgerin Vicky Krieps, die neben Day-Lewis die zweite Hauptrolle in dem Liebesdrama spielt. Kinostart: 1. Februar 2018.