Gericht urteilt: Trump darf Isaac-Hayes-Song nicht mehr im Wahlkampf nutzen
„Hold on, I’m Comin‘“ war 135 Mal bei Auftritten und in Videos des Republikaners verwendet worden. Jetzt geht das nicht mehr.
Im Namen seines Familienvermächtnisses hatte er die Klage eingereicht. Nun hat Isaac Hayes III, Sohn der verstorbenen Soul-Legende Isaac Hayes, den Prozess vor einem Gericht in Atlanta gewonnen. Donald Trumps Wahlkampfteam darf den Song „Hold On, I’m Comin‘“, den sein Vater geschrieben hatte, nicht mehr bei Veranstaltungen jeglicher Art abspielen.
Hayes glücklich über Urteil
Auf Instagram veröffentlichte Hayes III einen Ausschnitt aus der Pressekonferenz nach der Anhörung, in der er und seine Anwälte das Urteil kommentierten: „Ich hätte mir keine bessere Entscheidung wünschen können. Ich möchte, dass dies als Gelegenheit für andere Künstler dient, sich zu melden, die nicht wollen, dass ihre Musik von Donald Trump oder anderen politischen Organisationen verwendet wird, und weiterhin für die Rechte und das Urheberrecht von Musikkünstlern zu kämpfen.“ Zwar müssten Internet-Videos, die den Song beinhalteten, nicht von Trumps Team heruntergenommen werden, doch auch dagegen wolle man weiter vorgehen.
Einer der Anwälte, Gerald A. Griggs, findet folgende Worte dazu: „Ich denke, die Botschaft des Gerichts war klar: Sie müssen das Gesetz befolgen. Sie stehen nicht über dem Urheberrecht, nicht über irgendeinem Gesetz. Ich denke also, dass heute eine Botschaft gesendet wurde, weil Herr Hayes und seine Familie sich für die Rechte und das Erbe seines Vaters eingesetzt haben.“
Das Instagram-Video mit den Statements von Hayes und Griggs:
Trump-Anwalt reagiert gelassen
Die Gegenseite geht scheinbar entspannt mit dem Urteil von Richter Thomas Thrash Jr. um. Ronald Coleman, ein Anwalt der Trump-Kampagne, behauptete laut „New York Times“, dass man „Hold On, I’m Comin‘“ ohnehin nicht mehr genutzt habe: „Die Kampagne hatte bereits zugestimmt, die weitere Verwendung einzustellen. Wir sind sehr erfreut, dass das Gericht die Problematik des ersten Verfassungszusatzes erkannt hat und nicht anordnete, die vorhandenen Videos zu entfernen.“
Musiker:innen vs. Trump
Es ist nicht das erste Mal, dass das Wahlkampfteam von Trump gegen Nutzungsrechte von Liedern verstößt. Die Plattenfirma von Abba, Universal Music, ließ der Trump-Crew eine offizielle Abmahnung wegen der unerlaubten Verwendung von „The Winner Takes It All“ und „Money, Money, Money“ zukommen. Plus. Die Foo Fighters drohten mit rechtlichen Schritten, da man ohne ihre Kenntnis das Stück „My Hero“ bei einer Wahlkampfveranstaltung in Arizona abgespielt hatte. Und auch Jack White kündigte Konsequenzen an, als Trump einen Social-Media-Clip mit dem White-Stripes-Song „Seven Nation Army“ untermalte.