Genie-Streich
Zwei Minuten und 34 Sekunden, die die Musikwelt verändern sollten: Um die Mini-Popsinfonie „Good Vibrations“ einzuspielen, verbringen die Beach Boys unter der Führung von Brian Wilson anno 1966 mehr als sechs Monate in drei verschiedenen Studios. Ein Aufwand, der sich hörbar gelohnt hat: Mit den wunderbaren Gesangsharmonien, den liebevollen Arrangements und den überraschenden Tempi-Wechseln revolutioniert Wilson schlagartig das Pop-Songwriting und macht da weiter, wo er kurz vorher mit dem gerne als Jahrhundertalbum apostrophierten „Pet Sounds“ aufgehört hat. Die Beach Boys bringen mit „Good Vibrations“ das Kunststück fertig, gleichzeitig kommerziell und experimentell (so experimentell jedenfalls, dass Beatle Paul McCartney neidisch wird) zu klingen, ihren Sonnenschein-Pop der Frühphase mit dem musikalischen Forscherdrang der mittleren sechziger Jahre auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. „Good Vibrations“ kommt im Oktober 1966 als Single in die Läden und erreicht sowohl in England als auch in den USA die Poleposition der Charts. Noch heute, volle 35 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung, gilt dieser Geniestreich als einer der besten Songs aller Zeiten.