Geldwäsche: Warum Leonardo DiCaprio Marlon Brandos Oscar an Anwälte abgeben muss


Veruntreutes Geld wurde zur Produktion von „The Wolf of Wall Street“ genutzt. Die US-Justiz ermittelt.

Diese Geschichte könnte irgendwann zu einem eigenen Film werden: Ausgerechnet bei der Produktion von „The Wolf of Wall Street“ wurde Leonardo DiCaprio in einen Geldwäscheskandal verwickelt. Als Resultat hat er nun bereits ein Gemälde von Picasso an ermittelnde Behörden übergeben. Und dazu den Oscar von Marlon Brando.

Der besagte Oscar Brandos wurde ihm 1973 für seine Leistung in „Der Pate“ verliehen. Brando nahm den Award nicht an, nachdem ihn Roger Moore zuerst nach Hause nahm und Teile der Presse für kurze Zeit darüber berichteten, dass Moore an dem Abend einen Preis gewann, gab ihn der 007-Darsteller allerdings wieder zurück. Der Oscar für die Beste Hauptrolle galt lange Zeit als verschollen, tauchte dann aber auf einer Auktion auf. Für 600.000 Dollar wurde er ersteigert und landete im Besitz der Produktionsfirma Red Granite. Und diese schenkte die Statue Leonardo DiCaprio zu seinem 38. Geburtstag.

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Umweltschützer fordern Leonardo DiCaprio zum Rücktritt als UN-Botschafter auf
Durch Red Granite stecken Leonardo DiCaprio und einige zwielichtige Produzenten nun in Erklärungsnot. Inhaber von Red Granite ist Riza Aziz, der Stiefsohn von Najib Razak, der wiederum der Premierminister von Malaysia ist. In Malaysia trug sich zuletzt ein schwerer Korruptionsfall zu: Ein Staatsfond, in dem 4,5 Milliarden US-Dollar gesammelt wurden, diente einigen Politikern zur privaten Bereicherung. Anstatt das Geld für Umweltschutz und die Bevölkerung zu nutzen, wurden enorme Summen aus dem Fonds entwendet und für private Investments eines elitären Zirkels gesteckt. Zum Beispiel in die Produktionsfirma Red Granite, die damals „The Wolf of Wall Street“ drehen ließ und Hauptdarsteller DiCaprio mit teuren Geschenken überhäufte.

Umweltschützer machten den Fall bekannt

Das US-Justizministerium ermittelt nun gegen Red Granite und deren Führungsetage, eine Umweltorganisation aus der Schweiz hatte den Fall zusätzlich im Oktober in die Öffentlichkeit gebracht. Weil Geld für den Schutz des Regenwaldes eben zur Finanzierung des Films abgezweigt wurde. Die Umweltschützer protestierten in London bei einer Filmpremiere DiCaprios und zwangen ihn zu einem Statement zu den Vorfällen.

Der Schauspieler, der 2016 für seine Rolle in „The Revenant“ endlich seinen eigenen Oscar gewonnen hat, kündigte eine vollständige Kooperation mit den ermittelnden Behörden an. Brandos Oscar sowie einen Picasso hat er bereits abgegeben, dazu weitere Sammlerstücke mit Millionenwert. Fraglich ist noch, ob DiCaprio sein Gehalt für den Film ebenfalls abgeben muss und ob er von der fragwürdigen Finanzierungsmethoden wusste. Er kooperiert aktuell mit der Justiz, möchte von den illegalen Geldflüssen aber genauso wenig gewusst haben wie die restlichen Mitarbeiter von Red Granite. Die Sammlerstücke, die er beim Dreh erhalten habe, wollte er laut eigenen Angaben versteigern lassen – für einen guten Zweck.

Red Granite hat bisher nicht nur „The Wolf of Wall Street“ produziert. Auch die Filmrechte von den Komödien „Daddy’s Home“ und „Dumm und Dümmehr“ werden nun wahrscheinlich von den US-Behörden eingezogen.