Fragelieder
"Meine Songs entstehen als Aufgaben, die ich mir selber stelle", erzählt der kanadische Songwriter, Multiinstrumentalist, Videoregisseur und Produzent Spookey Rüben."
„Sex Traffic“ ist beispielsweise die Antwort auf meine Frage „Was denkt Spookey Rüben über elektronische Musik?“ „Wow mit einem ganzen Album solcher Tracks könnte Spookey leicht zum DJ Hell Nordamerikas werden. Nichts da: „Der Song ist alles, was ich zu diesem Thema sagen kann.“ Weitere – größtenteils ziemlich geniale – Antworten auf Spookeys Fragen an sich selbst kann man auf seinen beiden Konzeptalben „Bed“ und „Breakfast“ hören. Das kauzige Multitalent hat genug Zitate in das Werk hineingequetscht, um einen über Wochen hinweg glücklich zumachen. Mehr Pop geht einfach nicht. „Bed“ ist voll von bittersüßen Träumen und versponnenen Geschichten aus einer nicht immer schmerzfreien Kindheit. „Pain Pop“ nennt Spookey seine intensiven Songs im Gefolge von Eighties-Bands wie Tears for Fears. Einer der Songs wurde gar von Rubens-Fan John McEntire (Tortoise) produziert. „Breakfast“ hingegen steht ganz im Zeichen jener digitalen Casio-Uhr, die auf der Rückseite der CD abgebildet ist. Special Effects vom Feinsten, Keyboards galore! Kein Wunder, dass Spookey Rüben besonders gut in Japan ankommt. Im bislang heimischen Toronto indes hat er vier düstere Jahre in einer Souterrain-Wohnung hinter sich. Seit einigen Monaten wohnt Spookey nun im strahlend hellen L.A. Er sinniert: „Wenn ich wirklich Geld verdienen wollte, würde ich wohl eine Art Sade-Album aufnehmen.“ Bitte nicht. „Vielleicht mache ich ja auch mal was weniger Kompliziertes. Viele Leute mögen besonders meine Acoustic-Shows.“