Floetry
Mit Poesie und Gesang gegen die Langeweile im Neo-Soul und HipHop.
Hört man das elegante und doch intime Debüt Floetry, interessiert nur noch am Rande, dass die jungen Engländerinnen Natalie Stewart und Marsha Ambrosius einst Songs für Michael Jackson („Butterfly“ auf Invincible), Bilal und Jill Scott geschrieben haben. Mit Songs wie „Opera“ und der Demo-Version von „Butterfly“ empfehlen sich die Komponistinnen als eigenständige Künstlerinnen, die über jeden Zweifel an ihren Qualitäten als Performerinnen erhaben sind: Natalie Stewarts kratziger, poetischer Reimfluss ist – wenn man von einer gelegentlichen britischen Färbung absieht – dem von Lauryn Hill oft zum Verwechseln ähnlich, während Marsha gesanglich eine Leistungsfähigkeit beweist, die meist ausgebildeten Vokalisten der klassischen Musik vorbehalten ist. Die Karriere der jungen Damen, die sich vor 13 Jahren in London auf einem Basketball-Feld kennen lernten, bevor sie gemeinsam an einer „Fame“-artigen Schule Performing Arts studierten, kam erst nach einem Umzug nach Philadelphia in Gang: DJ Jazzy Jeff nahm Floetry unter Vertrag, die in nur drei Wochen inspiriert von „Marvin Gaye, Prince, Bob Marley, Spike Lee und Toni Morrison“ (Natalie) die Aufnahmen ihres Debüts abgeschlossen hatten. „Die Leute wundern sich, warum die ganze Zeit Tupac-Platten erscheinen“, meint Natalie, die bereits als Siebenjährige aus reiner Liebe zum Klang ständig Worte wie „perpendicular“ und „meloncholy“ benutzte.
„Aber ein ernsthafter Künstler nimmt nicht zwölf Songs für eine LP auf und wartet auf das nächste Mal, bis er wieder zwölf Songs aufnimmt. Wir arbeiten die ganze Zeit. Deshalb ging es mit unserem Album so schnell.“
Floetry – Floetic (Dreamworks/Motor/Universal)